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Kunsthandwerk auf Bali

Neben der weltberühmten Musik und den zauberhaften Tanz- und Schauspielvorführungen ist Bali auch für sein Kunsthandwerk bekannt. Gold- und Silberschmiede, Steinmetze, Weber, Holzschnitzer und Töpfer sind als Berufe seit langem bekannt.

Bildhauer in seiner Werkstatt auf Bali

Bali ist bekannt für seine künstlerisch versierten Bewohner. Hier ein Bildhauer bei der Arbeit

In früheren Zeiten für die Königshäuser der Insel bestimmt, erreichen die produzierten Güter sehr hohe Qualitätsstandards.

Auch wenn heutzutage überwiegend für Touristen und den Export hergestellt wird.

Meistens werden die verschiedenen Handwerke in speziellen Dörfern ausgeübt, das Zentrum des Kunsthandwerks ist allerdings das Zentrum Balis mit der Stadt Ubud.

Die traditionellen Schnitzereien für Tempel und andere wichtige Gebäude werden heute noch wie eh und je angefertigt, die Grenze zwischen Kunst und Handwerk ist fließend.


Die Töpferwaren Balis sind international ebenso begehrt wie die kostbaren Webereien oder die kunstvoll geflochtenen Körbe.

Viele der Kunstartikel Balis werden von Bauern in Heimarbeit produziert, die ihre Feldarbeit gegen die künstlerische Betätigung eingetauscht haben.

Nicht selten findet man kleine, privat betriebene Hausläden in denen die Produkte erworben werden können.

Die Bildhauer, Schnitzer und Architekten Balis

Die Bildhauer und Architekten, die Astakosali, gehören wohl zu den am meisten beschäftigten Handwerkergruppen Balis. Denn sie arbeiten mit dem auf Bali allgegenwärtigen weichen, hellgrauen Tuff vulkanischen Ursprungs.

Dieser lässt sich so leicht bearbeiten wie Holz, ist aber auch nicht viel beständiger. Aus diesem Material gefertigte Bauwerke und Kunstobjekte verwittern sehr schnell und machen häufige Reparaturen notwendig. Das sorgt dafür, dass den Bildhauern der Insel niemals die Arbeit ausgehen wird. Und den Schnitzern, den Undagi sowieso nicht, denn auch Holz verwittert. Speziell dann, wenn daraus Objekte hergestellt werden die der Witterung und dem feuchten Klima Balis ausgesetzt sind

Die Gold- und Silberschmiede Balis

Die Gold- und Silberschmiede Balis, die Pandé Mas, sind für die Produktion von goldenen und silbernen Opfergefäßen, Dolchgriffen, Betelschalen und natürlich Schmuck zuständig. Wobei letzterer in Zeiten des Tourismus noch größeren Absatz findet als früher.

Zu Zeiten der Königshäuser bestand eine der Hauptaufgabe der pandé mas in der Herstellung von Opfergefäßen oder der Lelancang. Dies sind kunstvoll gearbeitete Schalen aus Gold, verziert mit Götterfiguren, Tiergestalten oder Pflanzenmustern. Diese Schalen trug man den früheren Fürsten als Zeichen ihrer Macht und ihres Reichtums hinterer.

Ebenso wichtig war und ist die Produktion von goldenen oder silbernen Griffen für die berühmten Keris-Dolche, die in Menschengestalt, in Form eines Käfers oder aus kunstvollem Goldgeflecht hergestellt werden. Auch Zubehör für die Zutaten des Betelpriems, des Kautabaks werden von den Goldschmieden gefertigt und natürlich Schmuck in allen möglichen Formen und Varianten.

Die Kupferschmiede und Kupfergießer Balis

Die Kupferschmiede und -gießer waren auf Bali schon immer für den freien Markt tätig, während die Pandé Mas und Pandé Besi überwiegend für die Königshäuser gearbeitet hatten.

Die Hauptprodukte der Kupferschmiede sind Ritualgegenstände für die balinesischen Priester, beispielsweise die kunstvoll verzierten Ghantā, die Glocken nach hinduistischem Muster die die Mantras der Geistlichen begleiten oder Lampen (padamaran), Dreifüße (tripada), Weihrauchgefäße (pasepan) und Weihwasserbehälter (swamba).

Produziert werden die meisten dieser Gegenstände im Wachsausschmelzverfahren. Dazu wird zunächst ein Modell des gewünschten Objekts aus Bienenwachs erstellt und mit einem Lehmmantel versehen. Ist dieser trocken, kann das Wachs ausgeschmolzen und die Form gebrannt werden. Diese eignet sich dann für den Metallguss.

Tücher und Textilien auf Bali

Das Weben und Färben von Tüchern gehört mit zu den eindrucksvollsten und vielseitigsten Künsten der Insel Bali. Von einfachen Stoffen bis hin zu mit Blattgold verzierten Tüchern oder gar dem wertvollen Doppelikat reicht die Palette.

In grauer Vorzeit hatte die Göttin Déwi Ratih die Menschen gelehrt, einfache Tücher zu weben und sich mit diesen zu kleiden. Als Bhagawān Nraweya den Götterhimmel besuchen durfte, sah er allerdings wie sich die Götter kleideten. Das brachte er seinen Mitmenschen bei, wodurch Balis Textilgewerbe um einiges komplexer aber auch schöner wurde. Unzählige verschiedene Stoffe und Muster wurden entwickelt, bis Heute ist der Bedarf unverändert groß. Allerdings werden die traditionell gefertigten Stoffe auch auf Bali zunehmend von günstigen Industrieprodukten abgelöst.

Die Waffen- und Kunstschmiede Balis

Eines der wichtigsten Kunsthandwerke auf Bali war und ist das der Waffen- und Kunstschmiede, der Pandé Besi. Diese sind nämlich nicht nur für die Produktion profaner Gegenstände wie landwirtschaftliche Geräte, Arbeitsmesser, Schreibmesser für die Lontar-Blätter, Scheren und weiteres Gerät verantwortlich, sondern vor allem für die Herstellung der Kris oder Keris-Dolche.

Diese erforderten große Kunstfertigkeit und einen genau berechneten Herstellungstermin um hernach die gewünschten Kräfte zu besitzen. Zudem wurde Eisen auf Bali immer schon als magisch geladen angesehen, als Schmied brauchte man sehr viel körperliche und auch spirituelle Kraft um es beherrschen zu können. Der Klan der pandé besi war von daher hoch angesehen und stand in einer Abstammungslinie mit Brahmā, ihrem mythischen Stammvater.

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