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Geocaching auf Bali

Geocaching gibt es mittlerweile auf der ganzen Welt, warum also nicht auch auf Bali. Tatsächlich sind auf einschlägigen Portalen einige Caches auf Bali gelistet, wenn auch noch nicht so viele wie in anderen Teilen der Erde.

Weitere Infos:

www.geocaching.com


Begonnen hat es auf Bali im Juli 2001 mit dem inzwischen legendären Indonesia One – Bali von
Champurrado, Sunny Rac und Made Sheila, der immer noch intakt und gelistet ist.

Anfang 2011 waren es dann schon gute 50 Stück und es werden laufend mehr. Speziell für Touristen entwickelt sich das Geocaching zu einer beliebten Beschäftigung auf Bali, aber natürlich finden auch Einheimische Gefallen daran. Wer nicht auf eigene Faust losziehen möchte, der findet sicher einen Reiseführer, der sich mit Geocaching auskennt.

Was ist Geocaching?

Das Geocaching ist eine Art Schnitzeljagd oder Schatzsuche für Kinder und Erwachsene. Nur dass man dabei keinen Papierzetteln, Kreidepfeilen oder sonstigen Hinweisen folgt, sondern GPS-Koordinaten. Der Begriff Geocaching setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort geo für „Erde“ und dem englischen cache für „geheimes Lager“.

Da man GPS-Koordinaten folgt, hört man auch die Bezeichnung GPS-Schnitzeljagd. Gesucht werden die so genannten „Geocaches“, kurz „Caches“, meist in Form von wasserdichten Dosen. In diesen befinden sich in der Regel ein Logbuch und einige Gegenstände zum Tauschen. In das Logbuch kann man sich eintragen und so die erfolgreiche Suche dokumentieren.

Das Tauschen der Gegenstände ist einzusätzlicher Spaß, nicht nur für Kinder. Die Koordinaten der Verstecke oder zumindest der ersten Station werden dazu im Internet veröffentlicht. Man sucht sich einen passenden Cache aus und sucht mit Hilfe des GPS-Gerätes das Versteck. Dabei gibt es einfache Chaches mit nur einem Ziel, aber auch Multicaches mit mehrere Stationen oder Rätseln die es zu lösen gilt.

Die geschichtliche Entwicklung

Das Prinzip des Geocaching an sich ist nicht neu, Schnitzeljagden waren schon immer beliebt bei Jung und Alt. Speziell für Erwachsene gab es schon früher das Letterboxing, bei dem auch an verschiedenen Orten Behälter mit Hinweisen versteckt wurden. Diese wurden dann ohne GPS-Unterstützung gesucht, alleine durch die eingebauten Hinweise und manchmal einem Kompass.

Diese Art der Schnitzeljagd gibt es seit mindestens 1854, als es im englischen Dartmoor populär wurde. Im Behälter den es zu finden galt, war ein Stempel enthalten mit dem man den Fund in seinem eigenen Logbuch dokumentieren konnte. Seit den 1980er Jahren werden solche Schnitzeljagden in der Gegend um Helsinki in Finnland praktiziert, nur mit Hilfe von Landkarten und Kompass.

Ab den 1990er Jahren wurden dann erstmals GPS-Geräte benutzt um zuvor angegebene Koordinaten zu finden. Damals war das noch schwieriger als Heute, denn die amerikanische Regierung forderte zu dieser Zeit noch eine künstliche Verschlechterung des Signals (Selective Availability). Am 2. Mai 2000 wurde diese Einschränkung aber aufgehoben und fortan war es auch dem Privatmann möglich, Ziele mit einer Genauigkeit von etwa 10 Metern zu finden.

Als Feier dieser Verbesserung schlug Dave Ulmer am 3. Mai 2000 in der Usenet-Newsgroup sci.geo.satellite-nav vor, ein weltweites Spiel zu starten bei dem an besonderen Orten versteckte Behälter mit Tauschobjekten und einem Logbuch zu finden waren. Das heutige Geocaching war damit geboren. Am selben Tag noch, installierte Dave Ulmer bei den Koordinaten 45° 17′ 28″ N und 122° 24′ 48″ W einen schwarzen Plastikeimer, gefüllt mit CDs, einer Videokassette, Geldscheinen, einem Buch, einer Steinschleuder und einer Konservendose mit Bohnen.

Der erste Finder des Verstecks war Mike Teague, der drei Tage später die erste Website für Geocaches, oder Stashes, wie sie damals genannt wurden, erstellte. Der originale Stash von Dave Ulmer existiert zwar nicht mehr, an seiner Stelle befindet sich mittlerweile aber eine Gedenktafel. Am 30. Mai 2000 tauchte der Begriff Geocaching zum ersten Mal auf, bald danach entstand die Website www.geocaching.com um die steigende Anzahl der Caches sinnvoll dokumentieren zu können.

Die Website ist heute die größte Geocaching Community, laut der Seite existieren weltweit über 1.300.000 aktive Caches (Stand: Februar 2011), davon über 169.000 in Deutschland und etwa 90 in Indonesien, auf Bali dürften es etwa 50 sein. Der erste Cache in Deutschland wurde am 2. Oktober 2000 von Ferenc Franke unter dem Namen First Germany bei Berlin installiert.

Aufbau eines Geocache

Geocaches sind meist wasserdichte Behälter unterschiedlicher Größe in denen der Inhalt vor Wind und Wetter geschützt ist. Größe und Form sind dabei höchst verschieden, von der Filmdose bis hin zu ganzen Tresoren gab es alles schon. Zur besseren Unterscheidung hat sich die folgende Einteilung etabliert:

Nano bezeichnet einen Behälter mit einem Durchmesser von unter 1 cm, der meist nur einen Zettel als Logbuch enthält. Micro oder Mini ist etwas größer, oft eine Filmdose oder etwas Vergleichbares. Small bezeichnet eine Dose, die schon Platz für kleinere Tauschgegenstände bietet. Regular ist eine Dose in der Größe einer Brotzeitbox und Large geht bis zur Größe eines Schrankes.

Auf Bali sind es aber eher die kleineren Caches die sich steigender Beliebtheit erfreuen. Der Inhalt eines Geocaches ist oftmals höchst amüsant. Neben dem Logbuch und den oft lustigen Einträgen sind es vor allem die Tauschgegenstände die interessant sind. Findet man einen Cache, so kann man einen der Gegenstände entnehmen und gegen einen anderen eintauschen. Dabei ist es wichtig, mindestens gleichwertig zu tauschen, oder sogar etwas höherwertiges zu hinterlassen.

Dabei ist „hochwertig“ aber nicht überzubewerten, meistens handelt es sich um Kleinkram wie Kugelschreiber, Modeschmuck, Anhänger oder Aufkleber. Was getauscht wurde, wird im Logbuch und auf der zugehörigen Website vermerkt. Ein Zwang zum Tausch besteht allerdings nicht. Einige Dinge sind für einen Cache nicht geeignet, verderbliche Lebensmittel oder Gutscheine mit beschränkter Gültigkeit machen wenig Sinn. Auch sollte man beachten, dass Familien mit Kindern den Cache finden können. Nicht jugendfreie Gegenstände oder gar Waffen und Munition sind verboten.

Zusätzlich zu Logbuch und Tauschobjekten sollte ein Cache immer eine Beschreibung enthalten, um eventuellen Zufallsfindern zu erklären um was es sich handelt. Ansonsten landet so eine Dose auch schnell als vermeintliche Hinterlassenschaft von spielenden Kindern im Müll. Eine besondere Form des Tauschobjektes sind sog. Trackables. Dies sind Münzen oder Marken mit einer eindeutigen Nummer, die von Geocachern von einem Cache zum anderen transportiert werden. Der zurückgelegte Weg wird online dokumentiert.

Jede dieser Marke hat dazu eine eindeutige Registriernummer und der Initiator der Marke kann Regeln festlegen. Beispielsweise dass sie sich innerhalb eines Landes bewegen, oder ein bestimmtes Ziel erreichen muss. Auch die Seite geocaching.com bietet das an, die Marken sind hier allerdings kostenpflichtig.

Arten von Geocaches

Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Cache anzulegen. Die einfachste Variante ist ein einfaches Versteck, dessen Koordinaten im Internet veröffentlicht werden. Man muss es also nur finden und sich eintragen. Diese Art des Geocaches (Traditional Cache) muss allerdings nicht zwingend einfach sein, denn das Versteck kann auch besondere Ausrüstung oder Fähigkeiten erfordern. Manche erreicht man nur durch klettern, tauchen oder nach dem Lösen schwieriger Rätsel.

Andere hingegen lassen sich sogar vom Auto aus finden, man nennt sie Drive-in- oder Park-n-Grab-Caches. Etwas aufwändiger sind die Multi Caches oder Offset Caches, die aus mehreren Stationen bestehen und eher den Charakter einer Schnitzeljagd haben. Man arbeitet sich von Station zu Station vor und erfährt dort jeweils die Koordinaten des nächsten Punktes. Dazu muss man Rätsel lösen oder andere Aufgaben erfüllen. Oft sind die Hinweise in der Landschaft verborgen, manchmal auch in kleinen Behältern die irgendwo versteckt sind.

Ebenfalls mit einem Rätsel oder einer Recherche im Vorfeld verbunden sind die Rätsel-Caches oder Mystery Caches. Hier müssen schon die Anfangskoordinaten durch das lösen eines Rätsels herausgefunden werden. Ganz ohne Behälter kommen die virtuellen Caches oder Virtual Caches aus. Hier muss lediglich bewiesen werden, dass man den Zielpunkt erreicht hat, sei es durch ein Foto oder durch das Vermessen eines markanten Objektes etc. Eine besondere Variante ist der Nachtcache, bei dem die Hinweise nur bei Dunkelheit zu finden sind. Dies können versteckte Reflektoren sein, beleuchtete Gebäude die nur bei Dunkelheit ihr Geheimnis preisgeben oder Gegenstände die man nur mit besonderer Ausrüstung wie Nachtsichtgerät oder UV-Licht findet.

Wer gerne in Gesellschaft ist, für den gibt es die Event-Caches, die zu einem bestimmten Ereignis und meist in einer größeren Gruppe absolviert werden. Veranstaltungen mit 500 Teilnehmern sind dabei keine Seltenheit, freilich nicht auf Bali. Zumindest bislang.

Verstecke von Geocaches

Ein Geocache muss natürlich versteckt werden. Einmal um das Finden etwas spannender zu machen und natürlich damit er nicht zufällig von Unbeteiligten oder Tieren gefunden und vielleicht sogar zerstört wird. In Frage kommen dabei alle Verstecke, die keinen Eingriff in Ökosysteme erfordern. Gerade auf Bali kommt man natürlich schnell auf die Idee, einen Cache einfach zu vergraben oder im Dschungel zu verstecken.

Allerdings sind solche Verstecke gar nicht gerne gesehen, das Vergraben ist sogar verpönt. Man muss beim Anlegen eines Geocaches also darauf achten, nur bereits vorhandene Verstecke zu nutzen und auch diese möglichst am Wegesrand, damit beim Suchen nichts zerstört wird. Gut geeignet sind bereits vorhandene kleine Höhlen, Baumwurzeln, Mauerritzen, alte verlassende Gebäude (Lost Places) und dergleichen. Speziell auf Bali darf man natürlich keine religiösen Bauwerke dazu benutzen, sämtliche Tempelanlagen und ihre Grundstücke sind absolut Tabu.

Zudem besteht auf Bali aufgrund der Ereignisse der letzten Jahre eine erhöhte Sensibilität was die Möglichkeit von Terroranschlägen angeht. Geocaches die mit Sprengsätzen verwechselt werden können, sollten tunlichst vermieden werden. Am besten nutzt man nicht unbedingt die touristischen Brennpunkte für seinen Cache.

Eine besondere Herausforderung bieten sog. HCC (Hardcorecaches), die nur mit besonderer Ausrüstung und unter großen Anstrengungen erreicht werden können. Ein Geocache auf dem Gipfel des Gunung Agung wäre ein gutes Beispiel. Da dieser Berg aber heilig ist, empfiehlt es sich nicht, einen solchen Cache tatsächlich anzulegen. Auch Caches die über mehrere Tage oder gar Wochen gelöst werden müssen, fallen unter diese Kategorie.

Ein Beispiel wäre ein Cache über mehrere Länder oder Inseln. Unbeteiligte Personen, die einen Cache zufällig finden und zerstören könnten werden übrigens als Muggles oder Geomuggles bezeichnet. Dieser Begriff stammt aus den berühmten Harry Potter Büchern, in denen die Personen ohne magische Fähigkeiten so bezeichnet werden.

Die Technik

Für das Geocaching genügt ein einfacher GPS-Empfänger, der die Richtung zum Zielpunkt anzeigen kann. Die Möglichkeit, topografische Karten oder Straßen und Wege anzeigen zu können, vereinfacht die Wegsuche natürlich erheblich. Zudem bieten moderne GPS-Geräte spezielle Funktionen zur Verwaltung von Geocaches, diese lassen sich teilweise direkt von den Webseiten herunterladen und sofort einsetzen.

Geeignet sind prinzipiell alle Geräte die eine GPS-Funktion besitzen, also auch PDAs, Handys und Notebooks. Gerade in schwierigem Gelände empfiehlt sich aber ein Outdoorgerät mit langer Akkulaufzeit und einem gewissen Schutz vor mechanischer Einwirkung und Wasser.

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