Diese Bezeichnung trägt er zu Recht, denn der zentrale Bereich mit den Schreinen ist von einem Wassergraben mit blühenden Seerosen umgeben und scheint auf ihm zu schwimmen. Damit gehört der Tempel sicherlich zu den schönsten Anlagen Balis und ist die Hauptattraktion des Ortes Mengwi im Zentrum, einige Kilometer westlich der Künstlerstadt Ubud. Gegründet wurde die Anlage Mitte des 18. Jahrhunderts vom Prinzregenten I Gusti Agung Anon Putra-Raja von Mengwi, dem Begründer des mächtigen Fürstentums von Mengwi, das bis 1891 der Mittelpunkt der herrschenden Gelgel-Dynstie war. Andere Quellen sprechen vom Jahre 1634 als Gründungsjahr. Komplett restauriert wurde die Anlage 1937, mittlerweile wurde sie von der UNESCO als Weltkulturerbe vorgeschlagen, was ihre kulturelle Bedeutung nochmals unterstreicht.
Der zentrale Bereich des Tempels mit seinen 7, 9 und sogar vier 11-stöckigen Meru wird von einem Wassergraben umsäumt, der mit wunderschönen Seerosen bepflanzt ist. Das symbolisiert die spirituelle Welt des Hinduismus, die grundsätzlich von Meer umgeben ist. Die Insel innerhalb des Grabens steht für das Land, während die Türme der Schreine die Berge darstellen, traditionell die Behausungen der Götter. Die Mythen erzählen, dass die Götter diesen Tempel und seinen Wassergraben gerne als Badeplatz aufsuchen. Geehrt werden hier neben den hinduistischen Hauptgöttern Shiva, Vishnu und Brahma auch die Götter der Vulkane Batur, Agung und Batukau. Die Insel ist durch ein Kori Agung, das traditionelle Eingangstor, und einen dahinterliegenden Steg zu erreichen. An der Schwelle des Tores findet sich eine recht seltene Darstellung von Sai, einem Wächter, flankiert von Göttern und Sehern an seiner Seite.
Geöffnet ist das Haupttor allerdings nur bei Zeremonien, zu normalen Zeiten wird der Tempel durch den Seiteneingang betreten. Was allerdings nur von gläubigen Hindus gestattet ist, aber um die niedrige äußere Begrenzungsmauer herum führt ein gepflasterter Fußweg, von dem aus ein ungehinderter Einblick möglich ist. Auch das Fotografieren ist erlaubt, die Mauer kann als praktischer Stativersatz genutzt werden, vorausgesetzt man wahrt den nötigen Respekt. Außerhalb der Mauer befinden sich wunderschöne Gartenanlagen mit zahlreichen Blüten- und früchtetragenden Gehölzen. Obst- und Frangipani-Bäume säumen die Wege und auch die Durian-Frucht wächst hier, die nach dem Öffnen einen ungeheuerlichen Gestank verströmt. Auch eine Wantilan, eine offene Halle für Tanzvorführungen oder Gamelanorchester ist auf dem Gelände vorhanden, sowie zahlreiche kunstvolle Reliefs und üppig ausgestaltete Ziegelwände. In der weiteren Umgebung finden sich die für Bali so typischen Reisfelder, Palmenhaine und Kaffeeplantagen.
Ein sehr guter Überblick ergibt sich von der Spitze des besteigbaren Trommelturms, der sich links vom Candi Bentar, dem Eingangstor des Haupteinganges befindet. Der Aufgang ist allerdings schmal und steil, man muss sich gut festhalten. Früh am Morgen ist eine der besten Besuchszeiten für die Anlage. Dann sind noch kaum Menschen da und die Stimmung ist friedlich und ruhig. Im Laufe des Tages treffen immer mehr Gläubige und Besucher ein. Bemerkenswert ist die architektonische Ausrichtung der Gebäude. Für gewöhnlich sind alle Schreine der Insel Bali zum heiligen Berg Gunung Agung hin ausgerichtet. Anders beim Pura Taman Ayun, der sich zum 2276 Meter hohen Gunung Batukau hin orientiert.
Anreise nach Mengwi:
Mengwi liegt etwa 20 Kilometer westlich der Künstlerstadt Ubud und nur 3 km vom Affenwald Alas Kedaton entfernt. Die Stadt ist aber recht kompliziert zu erreichen denn es führt von Ubud aus keine direkte Straße dort hin. Einfacher ist es von der Hauptstadt Balis Denpasar, denn von dort folgt man einfach der Straße nach Singaraja und die führt direkt an Mengwi vorbei. Die Beschilderung lautet ohnehin meist auf den Tempel Pura Taman Ayun. Jeder Fahrer und Tourguide der Gegend kennt den Weg und die meisten Hotels bieten Touren an.
Koordinaten: Süd 8°32’48.27 Ost 115°09’57.98
Aktivitäten
Der Tempel Taman Ayun liegt in einer schönen Parkanlage, die sich wiederum inmitten von Reisfeldern, Palmen und Kaffeeplantagen befindet. Nach der ausgiebigen Besichtigung des Tempels, lädt die Gegend zu einem Spaziergang ein.
Die beschauliche Stadt Mengwi liegt gleich nebenan, einst der Sitz eines mächtigen Königreiches auf Bali. Die schmalen Gassen der Stadt verführen zu einem gemütlichen Bummel. An der Straße von Mengwi nach Sangeh liegt das wunderschön restaurierte Dorf Baha, in dem sich typische balinesische Hausverbände und Tempel besichtigen lassen.
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