In diesem Wald lebt eine Horde Langschwanzmakaken, diese Affen sind sehr zutraulich, vergreifen sich aber an allem was nicht niet- und nagelfest ist. Etwas Vorsicht ist also angebracht, soll die Reise nicht ohne Sonnenbrille, Ketten, Uhren, Schmuck, Objektivdeckel oder Mütze weitergehen. Gegenwehr ist zwecklos und auch nicht zu empfehlen, Affen haben scharfe Zähne und sind blitzschnell. Zudem besteht bei den Tieren die Gefahr der Tollwut, mehr zu diesem Thema findet sich unter den Gesundheitshinweisen … >> Gegründet wurde der Tempel bereits im 11. Jahrhundert von Mpu oder Empu Kuturan, einem weisen Priester. Dieser soll hier ins Nirwana eingegangen sein oder wie die Balinesen es ausdrücken würden in die Versenkung Moksa. Daher kommt auch das „Luhur“ im Namen der Anlage, denn Moksa erlangen heißt auf balinesisch „Ngeluhur“.
Ebensolches erreichte der hinduistische Religionserneuerer Pedanda Bau Rauh (auch Dang Hyang Nirartha, Betara Sakti Wawu Rauh), der hier im 16. Jahrhundert durch jahrelange Meditation die höchste Vollkommenheit erlangt haben soll. Jener Priester hat die Anlage zuvor grundlegend saniert und erneuert. Die Erleuchtung wurde ihm in der dreistöckigen Pagode des Tempels zuteil. Geweiht ist der Pura Luhur Uluwatu der Göttin Dewi Danu, der Schutzgöttin des Meeres, weshalb hier insbesondere die Fischer der Insel Bali um Schutz bitten. Dies ist sehr wichtig, denn den Balinesen zufolge ist das Meer die Heimat vieler Dämonen, gefährlicher Götter und des Bösen im Allgemeinen, wovor es sich adäquat zu schützen gilt. Die Legende besagt, dass die ganze Klippe mitsamt dem Tempel einst ein Schiff war, das hier strandete und zu Stein erstarrte. Je nach Blickwinkel und Fantasie lässt sich das sogar nachvollziehen.
Auf dem Tempelareal befinden sich neben dem Hauptheiligtum noch der Unterwelt- oder Totentempel Pura Dalem sowie zwei weitere Gebäude. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Hof mit ganz eigener Symbolik und seine eigenen Schreine. Zum Haupttempel gelangt man über 70 Stufen, an deren Ende sich ein mit Dämonenköpfen verziertes, gespaltenes Tor befindet, ein candi bentar. Seine geschwungene Form soll den heiligen Vogel Garuda darstellen, das Reittier von Gott Visnu. Dahinter liegt der Tempelvorhof (jaba) und nach dem gedeckten Tor der mittlere und dahinter der zentrale Hof (jeroan).
Dessen Eingang wird bewacht von zwei Statuen des Gottes Ganesha mit Elefantenkopf. Über dem Bogen des Zugangstores findet sich eine Kala-Boma-Fratze. Im Innenhof steht ein unscheinbarer dreistöckiger Schrein (meru) der Siwa geweiht ist. Wie in jedem anderen größeren Heiligtum der Insel finden auch hier regelmäßig Zeremonien statt, zudem kann man allabendlich dem Kecak-Tanz beiwohnen, einem der traditionellen und absolut sehenswerten Tänze Balis. Die Anlage darf nur mit dem auf Bali üblichen Sarong betreten werden, dieser kann aber am Eingang ausgeliehen oder erworben werden. Ansonsten gelten die gleichen Verhaltensregeln wie in allen anderen Tempeln der Insel auch.
Die inneren Bereiche der Tempel dürfen zwar nur von hinduistischen Gläubigen und Priestern betreten werden, aufgrund der niedrigen Begrenzungsmauern ist aber alles gut einsehbar. Auch das Fotografieren ist erlaubt, sofern es nicht zu aufdringlich wird. Die Umgebung des Areals ist nicht ganz so üppig und etwas trockener als der Rest von Balis Süden, dafür ist der angrenzende Wald wunderschön. Aber nicht nur wegen der Tempelanlagen ist die Anlage so imposant, auch der Ausblick über das offene Meer und der Sonnenuntergang sind legendär. Bei schönem Wetter sieht man 60km weit bis nach Kap Bantenan auf Java.
Die Gegend um den Tempel herum ist für Bali eher untypisch trocken und ohne die sonst so üppige tropische Vegetation. Dafür behindert auch nichts den wunderschönen Panoramablick über den Ozean bis hinüber zur Küste Westbalis. Früher war hier ein beliebtes Jagdgebiet der Rajas von Denpasar, vermutlich wegen seiner Abgeschiedenheit. Genau die ist es, die das Gebiet vor all zu viel Kommerz und Tourismus bewahrt hat. Außer ein paar Essens- und Grillständen, bei denen es leider immer noch Schildkrötenfleisch zu kaufen gibt, hat Uluwatu nicht viel touristisches zu bieten. Das Schildkrötenfleisch ist bei den Balinesen und bei japanischen Touristen sehr beliebt, es soll die Manneskraft stärken. Der intensive Fang der Tiere hat die Gattung nahezu ausgerottet, Verbote gibt es zwar aber es hält sich kaum jemand daran.
Anreise nach Uluwatu:
Der Tempel Pura Luhur Uluwatu liegt im Westen der Halbinsel Bukit Badung. Zu erreichen ist er von Denpasar oder dem internationalen Flughafen Ngurah Rai über Jimbaran und Pecatu. Der Weg führt nach rechts, denn links landet man in Nusa Dua. Jeder Fremdenführer kennt den Tempel und fast jedes Hotel bietet Touren an oder kann diese zumindest vermitteln.
Koordinaten: Süd 8°49’39.29 Ost 115°05’04.11
Aktivitäten
Der Tempel Pura Luhur Uluwatu liegt sehr abgeschieden, es gibt außer der Tempelanlage und dem wunderschönen Ausblick kaum weitere Sehenswürdigkeiten. Jeden Abend findet eine Vorführung des Kecak-Tanzes statt, die absolut sehenswert ist.
In der Umgebung des Tempels liegen einige der besten Surfstrände Balis, die allerdings nur für geübte Surfer geeignet und recht schwer zu erreichen sind. In die kleinen Buchten gelangt man teilweise nur mit dem Motorradtaxi und dann zu Fuß über abenteuerliche Pfade.
Hotels beim Pura Luhur Uluwatu
Das Gästehaus von Melkianus Umbu Deta alias “Kiki” bietet eine fast familiäre Atmosphäre im Trubel von Nusa Dua.
Website: www.bali-tour.net
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