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U.S.A.T. Liberty Wrack

Mola Mola im Freiwasser vor Indonesien

Der Mola Mola oder Mondfisch gehört zu den imposantesten Erscheinungen vor Indonesien. © MOHAMED TAZI CHERTI/ Shutterstock

Das Wrack der U.S.A.T. Liberty ist einer der bekanntesten Tauchspots auf ganz Bali. Vor dem Strand des kleinen Fischerdorfes Tulamben liegt es in gerade mal 30 Metern Tiefe und 25 Meter vom Ufer entfernt. Sofern man die vielen großen und glitschigen Steine am Ufer überwunden hat, ist es also leicht bis zum Wrack zu schwimmen und man benötigt kein Boot für den Tauchgang. Durch den einmaligen Service des „Diving Helper Club“, einer Kooperative von Einwohnern Tulambens, die die Ausrüstung bis zum Ufer tragen, wird der Tauchgang zu einem recht angenehmen Erlebnis.

Etwa 25 Meter vom Ufer entfernt befindet sich eine sanft abfallende schwarze Sandfläche auf der das Wrack nahezu parallel zum Ufer liegt. Der Rumpf steht in etwa 30 Meter Tiefe auf Grund, einige Teile des Aufbaus ragen aber bis auf fünf Meter unter die Wasseroberfläche hinauf, somit bekommen auch Schnorchler einiges zu sehen. Das Wrack ist 120 Meter lang, in mehrere Teile zerbrochen und wunderschön mit Korallen und Schwämmen bewachsen. Aufgrund der geringen Tiefe, der schwachen Strömung und der guten Sicht, ist der Tauchgang auch für Anfänger geeignet die noch nicht so lange auf Bali tauchen.


Einige Stellen erlauben es, in das Wrack hinein zu schwimmen, was aber nur mit entsprechender Erfahrung ratsam ist. Ansonsten gibt es zwischen den Wrackteilen genug große Öffnungen die man betauchen kann. Es tummelt sich hier eine unglaubliche Vielfalt an kleinen und großen Lebewesen, Makrelenschwärme, Büffelkopf-Papageifische, Barrakudas und Zackenbarsche sieht man hier fast ständig. Gelegentlich zieht einer der gigantischen Mola Mola vorbei oder ein Walhai. Speziell der Mola Mola ist der Grund, warum manche Gäste überhaupt auf Bali tauchen. Die beste Zeit für den Tauchgang am Wrack ist im Oktober und November, während der einsetzenden Regenzeit. Die Wassertemperatur liegt immer so zwischen 28 und 30 Grad, der Tauchplatz ist wie alle Tauchspots rund um Tulamben ein Paradies für Makrofotografen.

Die Liberty

Die USS Liberty wurde am 19. Juni 1918 von ihrem Erbauer der Federal Shipbuilding Company in Kearny, New Jersey, als Frachtschiff in Betrieb genommen. Das Schiff war 125 Meter lang, konnte gut 13.000 Tonnen Ladung fassen und erreichte eine Geschwindigkeit von 11 Knoten. Bereits im Oktober 1918 wurde es aber von der United States Navy beschlagnahmt und unter das Kommando von Lieutenant Commander Charles Longbottom gestellt. Im Auftrag der Naval Overseas Transportation Service verließ die Liberty kurz darauf den New Yorker Navy Hafen, beladen mit Pferden, mit dem Ziel Brest in Frankreich. In den kommenden sechs Monaten sollten noch zwei solcher Fahrten absolviert werden. Beladen mit 436 Tonnen Fracht für die U.S. Army und gut 2000 Tonnen Stahlschienen erreichte die Liberty am 30. April 1919 das Ende ihrer letzten solchen Fahrt in Newport, Virginia. Bis 1939 blieb sie im Besitz der United States Maritime Commission und wurde anschließend von der Southgate-Nelson Corporation of Norfolk, Virginia genutzt. Dieses Unternehmen betrieb mehrere Frachtlinien, darunter die amerikanische Hampton Roads Line, die Yankee-Linie, und die Oriole Lines. Wobei nicht genau bekannt ist, auf welchen Routen die Liberty genau eingesetzt wurde. Im November 1940 wurde sie von der United States Army übernommen um als Versorgungsschiff zu dienen. Als die USA im Dezember 1941 in den zweiten Weltkrieg eintrat, befand sich die Liberty gerade im Pazifik.

Im Januar 1942 war sie von Australien zu den Philippinen unterwegs, beladen mit Eisenbahnteilen und Gummi. Am 11. Januar 1942 wurde sie etwa 19 Kilometer südwestlich der Lombok-Straße von einem japanischen U-Boot torpediert und schwer beschädigt. Der US Zerstörer Paul Jones und der Holländische Zerstörer Van Ghent versuchten den Frachter nach Singaraja zu schleppen um die Ladung retten zu können. Aber die Liberty nahm zu viel Wasser auf und so mussten sie sie auf den Strand von Tulamben setzen und von hier aus die Ladung bergen. Dort blieb das Wrack viele Jahre liegen und wurde ausgeschlachtet, bis 1963 der Vulkan Gunung Agung ausbrach und ein Lavastrom das Schiff ins Meer schob.

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Dort liegt es noch heute in einer Tiefe von 30 Metern auf einer Sandbank, wobei die höchsten Teile bis auf 5 Meter unter die Wasseroberfläche reichen. Übrigens handelt es sich bei dem Schiff nicht um einen Frachter der „Liberty-Klasse“, lediglich der Name lautet Liberty. Das wird oft verwechselt.