Zu den wohl beeindruckendsten Tieren in Balis Unterwasserwelt gehört der Mondfisch oder Mola Mola. Der Name Mola mola leitet sich ab vom lateinischen Wort mola für Mühlstein. Das kommt nicht von ungefähr, denn der Körperbau dieser Tiere ist sehr massiv, um nicht zu sagen klobig.
Die Form der Tiere ist diskusförmig und sie sind in etwa so lang wie hoch. Eine gewöhnliche Schwanzflosse besitzt der Mola Mola nicht, stattdessen hat er an ihrer Stelle einen Hautsaum (Clavus), der fast von der Rücken- bis zur Afterflosse reicht.
Diese etwas seltsam anmutende Flossenform ist bislang nur bei den Mola Mola bekannt. Zudem gibt es eine Rücken- und eine Afterflosse, die sich gegenüber liegen und eine spitze dreieckige Form besitzen. Sie erzeugen den Vortrieb und sind steif, können also nicht wie bei anderen Fischen an den Körper angelegt werden.
Schuppen hat das Tier keine, dafür eine bis zu 7cm dicke lederartige Haut. Das kleine Maul steht fast immer offen, die Kiemenöffnung ist nur ein kleines Loch oberhalb der Brustflossen. Eine Schwimmblase haben die Mondfische ebenfalls nicht.
Der Mondfisch ist der schwerste Knochenfisch der Welt, kann bis zu 3,30 Meter lang werden und ein Gewicht von 1,9 bis 2,3 Tonnen erreichen. Sie meisten Exemplare bleiben aber darunter. Rund um Bali findet man ihn vorwiegend bei Tauchgängen nahe der Inseln Nusa Penida und Nusa Lembongan in Balis Süden, oder nähe Padangbai oder Candi Dasa in Balis Osten.
Ansonsten trifft man ihn aber auch andernorts, im östlichen Pazifik beispielsweise, von British Columbia bis Chile, im östlichen Atlantik von Skandinavien bis Südafrika, im westlichen Atlantik von Neufundland bis Argentinien oder sogar im Mittelmeer und in der Nordsee.
Sie halten sich in Tiefen von bis zu 480 Metern auf, aber oft auch dicht unter der Wasseroberfläche, wo man sie beim Tauchen auf Bali gut beobachten kann. Dabei ragt entweder die Rückenflosse aus dem Wasser, ähnlich wie bei den Haien, oder die Tiere schwimmen in Schräglage, sie sonnen sich quasi.
Sie ernähren sich vorwiegend von Quallen, Plankton, kleinen Fischen und anderen kleinen Meeresbewohnern, je nachdem was gerade vorhanden ist. Die weiblichen Tiere legen bis zu 300 Millionen Eier mit einem Durchmesser von einem Millimeter, die größte Anzahl unter allen Fischarten.
Zum menschlichen Verzehr werden Mola Mola eher selten gefangen, lediglich in Taiwan mag man das gummiartige Fleisch. Eventuell enthalten die Tiere das gleiche Gift, wie Kugelfische, das Nervengift Tetrodotoxin. Teile des Fisches werden in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) verwendet.
Begegnungen mit diesen faszinierenden Meeresbewohnern gehören nicht nur auf Bali zu den Höhepunkten vieler Tauchtouren.