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Sunda Kelapa – Handelshafen mit jahrhundertealter Tradition

Sunda Kelapa, historischer Hafen, Jakarta, Java, Indonesien

Der Sunda Kelapa ist Jakartas historischer Hafen.

In Jakarta gibt es neben dem modernen Haupthafen Tanjung Priok noch ein kleines Juwel der Seefahrerei: den alten Hafen Sunda Kelapa, direkt an der Mündung des Ciliwung in die Javasee gelegen. Im Sundanesischen existiert auch die Schreibweise Sunda Kalapa, die so viel wie „Kokosnuss von Sunda“ bedeutet. Außerdem wird der Hafen als Pasar Ikan bezeichnet, nach seiner Funktion als Fischmarkt. Sunda Kelapa befindet sich in Nord-Jakarta im Subdistrikt Penjaringan. Ein Abstecher zu diesem malerischen alten Hafen lässt sich in einen Besuch der Altstadt Kota Tua Jakarta sehr gut einbinden. Nicht weit entfernt liegt der Taman Fatahillah, der alte Rathausplatz von Batavia. Wer nach Sunda Kelapa kommt, wird vor allem sehen, dass hier nach wie vor sehr hart gearbeitet wird. Der Hafen ist immer noch ein wichtiger Frachthafen im innerindonesischen Verkehr. Die Hafenarbeiter lassen sich beim Beladen der Schiffe beobachten – traditionelle Pinisi, die seit etwa hundert Jahren hier ihren Dienst verrichten. Moderne Kräne sucht man hier vergebens, so dass die Szenerie durchaus pittoresk wirkt.

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Frühaufsteher haben die Chance, im alten Fischmarkt am frühen Morgen eine Fischauktion live mitzuerleben. Bei einem Bummel durch die Läden im Hafen lassen sich Muscheln, Lobster und andere Schätze des Meeres bewundern und kaufen. Ein Muss ist der Besuch des Museum Bahari, das in alten Lagerhäusern die Geschichte der indonesischen Seefahrt, Schiffsmodelle und Wissenswertes über die moderne Seefahrt zeigt. Gleich vor dem Museum steht der alte Hafenturm Harbormaster Tower (Menara Syahbandar). Nachdem der Grund ein wenig abgesackt ist, hat Jakarta einen eigenen schiefen Turm. Ein Aufstieg auf den 40 Meter hohen Turm verschafft auf einer Holzplattform eine schöne Aussicht über das Hafengelände

Bewegte Vergangenheit des alten Hafens

Die historische Entwicklung zeigt deutlich, dass man Sunda Kelapa als Keimzelle der heutigen Millionenstadt Jakarta sehen muss. Die frühesten eindeutigen Belege für den Hafen Sunda Kelapa reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück; möglicherweise ist dieser Hafen sogar noch älter. Bis ins 16. Jahrhundert hinein diente Sunda Kelapa als Haupthafen von Pakuan Pajajaran. Diese Hauptstadt des Sunda-Königreiches lag runde 60 Kilometer flussaufwärts im Hinterland von Java – etwa dort, wo sich heute Bogor befindet.


Anreise zum Sunda Kelapa:

Der Sunda Kelapa befindet sich in Nord-Jakarta im Subdistrikt Penjaringan ganz in der Nähe der Altstadt Kota Tua Jakarta. Es führen mehrere Buslinien dorthin, jeder Taxifahrer kennt den Weg natürlich und die meisten Hotels bieten Touren an, die auch den Taman Fatahillah einschließen.

Koordinaten: Süd 6°07’27.00 Ost 106°48’31


Der Schwerpunkt von Sunda Kelapa lag auf dem Handel mit Gewürzen. Insbesondere Pfeffer, das wichtigste Gewürz Sundas, spielte eine sehr große Rolle. Nur wenige Häfen unterhielten in jener Zeit Handelsbeziehungen mit Europa; Sunda Kelapa gehörte ebenso wie Aceh und Makassar dazu. Im Jahr 1522 schloss das Königreich Sunda ein strategisches Bündnis mit Portugal. Sunda benötigte die militärische Unterstützung Portugals gegen das aufstrebende Sultanat von Demak. Im Gegenzug wurde den Portugiesen freier Zugang zum florierenden Handel mit dem damals so kostbaren und exotischen Pfeffer gewährt. Wenige Jahre später jedoch konnte Fatahillah für Demak den Hafen erobern. Es folgte die Umbenennung in Jayakarta und etwas später die Eingliederung in das Sultanat Banten.

1619 kam es zu einem erneuten Umschwung, als die Niederländer den Hafen eroberten. Sie bauten eine neue Stadt in Hafennähe und nannten sie Batavia. Der alte Hafen diente auch hier mehrere hundert Jahre als Haupthafen. Wenige Spuren von Stadtmauern weisen immer noch auf das alte Fort hin, das das alte Batavia einst bildete. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fiel die Entscheidung, mit Tanjung Priok einen neuen, deutlich größeren Hafen zu bauen. Denn durch die Eröffnung des Suezkanals wurde der Seeweg von Europa nach Südostasien auf einmal viel schneller und komfortabler, wodurch der ohnehin blühende Hafen überlastet wurde. Nachdem Indonesien die Unabhängigkeit erlangte, bekam Sunda Kelapa seinen ursprünglichen Namen zurück – als Erinnerung an die lange, wechselvolle Geschichte.

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Artikelbild: © Kzenon / Shutterstock