In Mataram, Lomboks Hauptstadt, liegt neben Regierungspalästen und repräsentativen Geschäftsgebäuden das Provinzmuseum Negeri Nusa Tenggara Barat oder auch Nusa Tenggara State Museum. Das moderne Museum wurde am 23. Januar 1982 durch den Minister für Bildung und Kultur Dr. Joesoef Daoed eröffnet und beherbergt über 7300 Exponate aus Lombok und Sumbawa. Diese eröffnen dem Besucher intensive Einblicke in das Leben der örtlichen Volksgruppen wie der Sasak auf Lombok und Sumbawa oder der Mbojo auf Sumbawa. Themen von Geografie und Geologie über Biologie, Volkskunde, Archäologie und Numismatik bis hin zu Kultur und Geschichte Lomboks und der benachbarten Inseln werden dem Besucher näher gebracht. Einige der Schautafeln, Modelle und Ausstellungsstücke sind sogar mit englischen Begleittexten versehen.
Textilien, Schmuck, Amulette, Keramiken, Kupferarbeiten und Holzschnitzereien sind ebenso unter den Exponaten wie Haushaltsgegenstände und Werkzeuge die zum Fischen und Jagen verwendet wurden oder Objekte die bei Geburts- Hochzeits- und Beerdigungszeremonien zum Einsatz kamen. Antike Waffen und Rüstungen stellen einen eigenen Bereich, darunter wunderschöne Kris-Dolche und Masken. Es finden sich Abbildungen aus der Kultur von West Nusa Tenggara wie der Gandrung, Rudat, Cepung, Wayang und Jaran Kamput. Dazu Gemälde von Melengke, Toja, Konya, Sak Eco, Handra und Rebana Rea. Auch interessante Sammlungen von Fotografien und Gemälden die den Ursprung der Erde und des Universums nach der Sicht der damaligen Menschen aufzeigen lassen sich bewundern. Einige davon zeigen das Leben in den Dörfern, es finden sich Abbildungen und Ausstellungsstücke traditioneller Hochzeitskleider der Volksgruppen der Sasak, Samawa und Mbojo.
Zahlreiche Münzen aus der Kolonialzeit der Portugiesen, Spanier und Holländer verkörpern die jüngere Geschichte der Inseln. Eine eigene Abteilung zeigt Gegenstände aus dem religiösen und mystischen Leben der Menschen, darunter Orakelsteine und Amulette zur Abwehr von Unglück und Krankheiten sowie Ritualgegenstände zur Abwehr böser Zauber. Ein ebenfalls sehr wichtiger Teil der Sammlung besteht aus rund 1700 historischen handschriftlichen Texten. Die Schriften wurden vielfach noch auf Palmblättern geschrieben, wie es zu Zeiten vor der Einführung von Papier üblich war. Die Sammlung von Palmblatthandschriften beinhaltet Werke der Asta Dasa Parwa (Mahabharata), Takepan Kotaragam, Takepan Jatiswara, Kitab Katika und Pisau Pangot. Es finden sich Manuskripte in der Kawi Sprache, auf Arabisch und Malaiisch, darunter Texte zu Geschichte, Religion, Mystik, Wissenschaft, Recht, Astrologie, Architektur, Landwirtschaft und Gesundheit sowie einige rein literarische Werke. Die sorgfältig restaurierten und konservierten Handschriften bieten tiefe Einblicke in die Kultur und die Kunstfertigkeit der Menschen Lomboks.
Anreise zum Museum:
Das Museum Negeri Nusa Tenggara Barat befindet sich in Mataram in der Jalan Panji Tilar Negara 6. Man biegt an der Kreuzung an der das Tourismusbüro liegt nach Süden in die Jalan Panji Tilar Negara ein und gelangt nach etwa 500 Metern zum Museum.
Geöffnet hat es Di bis Do von 8-14 Uhr, Fr von 8-11 Uhr und Sa/So von 8-12 Uhr. Stand 2014, Angaben ohne Gewähr!
Koordinaten: Süd 8°35’05.94 Ost 116°05’10.02
Eine ganz besondere Attraktion ist ein über 4 Meter langes und 1,2 Meter breites ausgestopftes Krokodil, das ausserhalb des Hauptausstellungsbereiches in einem Glaskasten platziert wurde. Es war zu Lebzeiten offenbar ein Problemkrokodil das sich zu oft zu nah an menschliche Siedlungen heranwagte, einige Aufregung verursachte und deshalb gefangen wurde. Nun dient es den Besuchern als Hintergrund für ihre Erinnerungsfotos, bevor sie sich die Sammlung des Museums ansehen. Für Entspannung während oder nach dem Besuch der Ausstellung sorgt ein schön angelegter Garten.
Übrigens ist das Museum auch für Käufer von Kunst, Kunsthandwerk und Antiquitäten eine wertvolle Fundgrube. Nicht weil die Artefakte zum Verlauf stünden, sondern als Vergleich mit der Ware die Antiquitätenhändler in Mataram, Ampenan und Cakranegara anbieten. Denn nicht alles was als Antik angepriesen ist, ist auch echt. Die Ausstellungsstücke im Museum können eine wertvolle Hilfe zur Bestimmung sein.