Dadurch dringt nun Salzwasser bis weit ins Landesinnere vor und macht das Wasser privater Brunnen für die Bewässerung der Felder unbrauchbar. Felder in Küstennähe sind dadurch landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar und die ansässigen Bauern verlieren ihren Lebensunterhalt. Strand- und Mangrovenvögel leiden besonders unter der Zerstörung ihres Lebensraumes, ebenso sämtliche anderen Mangrovenbewohner. Auch die Küste Balis ist durch zunehmende Erosion bedroht.
Das hängt allerdings nicht nur mit der Abholzung der Mangroven zusammen, sondern auch mit der Zerstörung der natürlichen Riffe vor der Küste. Diese bieten nicht nur Lebensraum für zahllose Fischarten sondern auch einen natürlichen Schutz vor Wellenschlag und Erosion. Das Problem ist in ganz Indonesien bekannt, immerhin ist das Land die weltgrößte Inselnation mit 17.502 Inseln und damit ein ökologisch wichtiger Lebensraum für das Meeresleben, inklusive der Korallen.
Indonesien hat weltweit die meisten Korallenarten aufzuweisen, insgesamt 450. Man schätzt die Ausdehnung der Riffe Indonesiens auf über 85.000 Quadratkilometer, das wären dann 14% aller Korallen weltweit. Derzeit sind allerdings nur noch 6% dieser Riffe in einem gesunden Zustand. Der Rest wurde stark angegriffen oder zerstört durch den Menschen. Das Fischen mit Dynamit und Cyanid, Umweltverschmutzung, globale Erwärmung, steigende Trübung und unkontrollierter Tourismus sind die Ursachen. Deshalb gibt es speziell auf Bali schon einige Projekte, die den Schutz und den Wiederaufbau von Riffformationen zum Ziel haben.
Eines davon ist das Karang Lestari Coral Conservation Project um den Ort Pemuteran in Balis Westen. Hier werden mit Hilfe des Biorock-Verfahrens einige zerstörte Riffe wieder aufgebaut.
Im Landesinneren geht die Zerstörung nicht weniger rasch vonstatten. Durch den ausufernden Bau von Villen und Hotelanlagen und die immer größer werdenden Städte gibt es kaum noch zusammenhängende Wald- und Ökosysteme. Selbst der große Nationalpark der Insel ist davon bereits betroffen. In naher Zukunft wird auch Bali nicht um eine sinnvolle und nachhaltige Planung von Tourismus und Bautätigkeit herum kommen, möchte man nicht Gefahr laufen das Paradies von dem man lebt zu zerstören.