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Jamu / Djamu

Jamu oder früher auch Djamu ist auf Bali und dem Rest von Indonesien der Sammelbegriff für die dortige traditionelle Kräutermedizin. Der Begriff lässt sich etwa mit Heilkräuter, Wurzeln, Blüten, Samen, Rinden etc. übersetzen.

Die Jamu kennt gut 150 verschiedene Präparate die teilweise zu kosmetischen Zwecken eingesetzt werden und teilweise zu medizinischen. Wobei die Grenze hier nicht immer eindeutig sein muss, denn in der asiatischen ganzheitlichen Betrachtung des Organismus sind Körper und Geist untrennbar miteinander verwoben und auch das Aussehen spielt in den Gesamtzusammenhang mit hinein.

Die Jamu-Präparate, je nach Anlass Säfte, Öle, Cremes, Pillen und Pülverchen, hergestellt aus pflanzlichen und tierischen Rohstoffen werden auch heute noch von Hand gefertigt und kommen ohne chemische Zusatzstoffe aus.

Die Rezepturen sind teilweise schon uralt und wurden zu früheren Zeiten von den oberen Kasten streng gehütet. Mittlerweile sind die meisten davon allgemein bekannt und werden laufend auf moderne Bedürfnisse hin optimiert.

Zu bekommen ist die Jamu Medizin sowohl bei einheimischen Ärzten, den Dukuns, fliegenden Händlern auf der Straße als auch in Drogeriemärkten, Apotheken und den Spabereichen der Hotels. Oft werden auf der Straße mit Honig gesüßte Pflanzensäfte angeboten, aber auch in Tablettenform bekommt man sie heutzutage.

Die Legende besagt, die Jamu Medizin sei vor etwa 1300 Jahren im Königreich Mataram in Zentral-Java entstanden. Obwohl diese Art der Kräutermedizin stark vom indischen Ayurveda beeinflusst scheint, werden doch viele Pflanzen verwendet die in Indien nicht heimisch sind, sondern nur in Indonesien oder speziell nur auf Bali wachsen.

Die Rezepte variieren zudem von Region zu Region, je nachdem welche Pflanzen dort anzutreffen sind. Niedergeschrieben sind davon nur die wenigsten, meistens wird die Art der Herstellung von Generation zu Generation weitergegeben.

Einer der ersten europäischen Ärzte der sich intensiv mit Jamu beschäftigte, war Jacobus Bontius (Jacob de Bondt), der im frühen siebzehnten Jahrhundert in Batavia, dem heutigen Jakarta, praktizierte. Seine Aufzeichnungen enthalten umfassende Informationen zur indigenen Medizin.

Ein sehr ausführliches Buch veröffentlichte der Botaniker Georg Eberhard Rumphius im frühen achtzehnten Jahrhundert. Im neunzehnten Jahrhundert wuchs das Interesse europäischer Mediziner an der traditionellen Heilkunde, da sie oft nicht wussten was sie gegen die in Indien und Indonesien auftretenden Krankheiten tun sollten.

Im Zuge des Wellness Booms der letzten Jahre steigt die Nachfrage besonders im kosmetischen Bereich stark an. Nahezu jedes Wellnesshotel, bietet eine ganze Palette an traditionellen Jamu Präparaten.

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