Wer also auf Nummer Sicher gehen möchte, der führt unter jeder davon ein kleines Reinigungsritual durch. Die Tempelanlage ist bei Gläubigen und Touristen gleichermaßen beliebt, sie ist aber ein überaus angenehmer Ort geblieben, ohne all zu viel Rummel, denn das Gelände ist groß. Die Quelle wird vermutlich direkt von einem der großen Vulkane gespeist und versiegt selbst in Zeiten größter Trockenheit nicht. Tirta Empul ist übrigens das balinesische Wort für „sprudelnde Quelle“. Erbaut wurde der Pura Tirta Empul im Jahre 926 während der Warmadewa Dynastie (10. bis 14. Jahrhundert) an der Stelle einer großen Quelle. Die heutigen Mauern sind jüngeren Datums, werden aber ohnehin ständig ausgebessert und restauriert.
Gleich neben der Tempelanlage befindet sich eine große und moderne Villa. Diese wurde für President Sukarno erbaut, der den Tempel 1954 besuchte. Heute werden dort Staatsgäste untergebracht, darunter auch schon Angela Merkel. Die Entstehung des Heiligtums geht auf eine Legende zurück. Diese Legende erzählt von einem mächtigen König namens Mayadenawa, der vor über tausend Jahren einen großen Teil des heutigen Indonesiens beherrscht hat und somit auch Bali. Er hatte die Fähigkeit sich zu verwandeln, in andere Menschen, Tiere und auch Gegenstände. Allerdings missbrauchte er seine Kraft und wurde zu einem grausamen schwarzen Magier. Der Priester Sang Kulputih rief schließlich den Gott Indra auf die Erde um den grausamen Mayadenawa zu töten. Dieser hatte aber eine Menge Spione die ihm früh genug von dem Plan berichteten und so konnte er schnell eine wirkungsvolle Verteidigung aufbauen.
Dennoch konnten Indras Truppen die Gegner besiegen, viele davon wurden getötet oder flohen. Mayadenawa blieb fast ohne Schutz zurück, wurde aber von der einsetzenden Dämmerung noch einmal gerettet. Als Indras Truppen schliefen, schlich sich Mayadenawa in ihr Lager und vergiftete ihr Wasser. Er tat das auf besondere Art und Weise. Indem er auf den Seiten seiner Füße lief, hinterließ er keine erkennbaren Spuren. Das gab der nahegelegenen Stadt Tampaksiring ihren Namen, denn tampak siring ist das balinesische Wort für „ohne Abdrücke“ oder „ohne Spuren“. Als Indras Soldaten am nächsten Morgen das Wasser tranken, wurden sie krank und konnten nicht kämpfen. Indra bemerkte das Problem aber schnell und erschuf die große Quelle an der später der Tempel errichtet wurde, indem er seinen Fahnenmast in den Grund stieß. Das Quellwasser hatte heilende Kräfte und machte seine Soldaten schnell wieder gesund.
Mayadenawa versuchte zu fliehen und verwandelte sich unentwegt in neue Gestalten. Als er gerade die Gestalt eines Steines angenommen hatte, erwischte ihn ein Pfeil und ein Strom von Blut ergoss sich aus ihm. Daraus entstand der Fluss Petanu, der die angrenzenden Reisfelder schnell wachsen lies. Erntete man den Reis aber, so ergoss sich Blut aus ihm und er wurde ungenießbar. Der Kampf zwischen Mayadenawa und Indra ist eine Metapher für den immerwährenden Kampf von Gut gegen Böse bei der keine der beiden Seiten zu 100% gewinnen kann. Aber nicht nur bei Hinduisten ist der Pura Tirta Empul beliebt, das wunderschöne Areal zieht auch viele Reisende an und gehört zum Pflichtprogramm einer jeden Rundfahrt durch Balis Zentrum. Dennoch verteilen sich die vielen Menschen recht gut auf dem Gelände, so dass es nicht überlaufen wirkt.
Anreise zum Tirta Empul:
Der Pura Tirta Empul liegt in Balis Zentrum an der Quelle des Flusses Pakrisan in der Nähe der kleinen Stadt Tampaksiring. Zu erreichen ist er mit dem Auto von Ubud aus, jeder Fahrer und Tourguide der Gegend kennt den Weg und die meisten Hotels bieten Touren dorthin an.
Koordinaten: Süd 8°25’19.09 Ost 115°17’45.63
Aktivitäten
Ganz in der Nähe des Pura Tirta Empul liegen die kleine Stadt Tampaksiring, die Königsgräber von Gunung Kawi oder auch Bangli mit dem Pura Kehen. Ansonsten ist die Gegend wunderschön, mit den für Bali typischen Reisfeldern, dichtem Dschungel und kleinen Orten.
Gleich neben der Tempelanlage befindet sich eine große und moderne Villa. Diese wurde für Präsident Sukarno erbaut, der den Tempel 1954 besuchte. Heute werden dort Staatsgäste untergebracht, darunter auch schon Angela Merkel.