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Betelnusspalme / Betelpalme

Die Betelnusspalme (Areca catechu), auch Betelpalme, Katechupalme oder Arekapalme ist eine Palme, die zusammen mit weiteren gut 60 Arten ihrer Gattung im indomalayischen Raum verbreitet ist, somit kommt sie auch auf Bali vor. Die Betelpalme ist eine sehr alte Kulturpflanze, in Thailand wurden Überreste eines Betelbissen gefunden, der auf 7500 Jahre datiert wurde. Die sowohl wild wachsend als auch in Plantagen vorkommende Palme wird bis zu 25 Meter hoch, besitzt einen Stamm und bildet Fiederblätter aus, die bis zu 2 Metern lang werden können.

Die Blüten stehen in Blütenrispen mit 150 bis 200 Steinfrüchten. Diese ovalen, roten Früchte, die Betelnüsse oder auch Arekanüsse, sind etwa so groß wie ein Hühnerei. Das faserige Fruchtfleisch umschließt jeweils einen bis 10g schweren braunen Samen. Genutzt werden die Betelnüsse in Asien als Rauschmittel. Entweder werden die unreifen Früchte einfach kleingehackt und gekaut, oder sie werden vorher in mit Kalk bestrichene Blätter des Betelpfeffers (Piper betle) gerollt. Das nennt man dann Betelbissen.

Der Kalk bewirkt dabei eine Hydrolysierung des in der Nuss befindlichen Arecolin zu Arecaidin und Methanol. Dadurch kann der Wirkstoff schneller aufgenommen werden, die Nebenwirkung ist allerdings ein angegriffenes Zahnfleisch. Wegen des bitteren Geschmacks gibt man häufig noch Gewürze hinzu, von Pfefferminze über Lakritze bis zu Kautabak ist alles möglich.

Das Kauen des Betelbissen hilft gegen Müdigkeit und sorgt für ein angenehmes Gefühl, ähnlich der Wirkung von Alkohol. Diese Wirkung ist schon seit Jahrhunderten bekannt, in Asien sollen sie mehr als 450 Millionen Menschen regelmäßig nutzen. Zudem bilden sich beim Kauen rote Farbstoffe, die Phlobatannine, die den Speichel rot färben. Man verwendete den Betelbissen so auch zum Färben der Lippen.

Neben dem Menschen gibt es auch Anwendungen für Tiere. Bei Rindern und Hunden hilft die Betelnuss beispielsweise gegen Eingeweidewürmer. Aus den Früchten werden teilweise auch Gerbstoffe für die Färberei hergestellt. Aus den gepressten Blättern der Palme lassen sich Gebrauchsgegenstände wie Geschirr anfertigen. Der Betelbissen ist auf Bali zudem ein wichtiger Bestandteil der Opfergaben.

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