Muhamed Nazaruddin brach während seiner abschließenden Stellungnahme bei seinem Korruptionsprozess in Tränen aus. Die Trennung von seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern habe ihm und diesen das Herz gebrochen. „Ich stehe vor der größten Herausforderung meines Lebens“ beteuerte er den Mitgliedern des Anti-Korruptions-Gerichts in Jakarta. „Die grausame Trennung von ihr und den Kindern, die allesamt jünger als fünf Jahre alt sind, habe seine Seele zermalmt“ fügte der Angeklagte hinzu. Er rief die Instanz dazu auf, auch seine eigene Jugend“ im gegenständlichen Zeitraum zu betrachten und wies von sich, jemals Geld über die Politik gestellt zu haben.
Er verwies weiter auf sein noch immer junges Alter von gerade 33 Lebensjahren. Von klein an habe er sich der Politik verpflichtet gefühlt und bei der Demokratischen Partei hart mitgearbeitet. Er hatte niemals die Macht eines gesetzgebenden Organs inne.
Fall als Dauerbrenner mit öffentlichem Interesse
Nazaruddin allerdings war der Kassier bei der mutmaßlichen Annahme von Bestechungsgeldern in der Höhe von 4,6 Milliarden Rp. Es ging um die Bevorteilung bei der Vergabe eines Bauauftrags für den Bau des „Athleten Dorfs“, ein Auftrag im Rahmen der Veranstaltung der Südost-Asiatischen Spiele.
Nach dem Auffliegen des Skandals floh er nach Kolumbien, zweieinhalb Monate danach wurde er dort verhaftet. Aber auch seine Gattin wurde zum Teil der Mittäterschaft verdächtigt. Sie war ebenfalls mit ihm nach Kolumbien gekommen. Die Kinder waren zu dieser Zeit bei einem Verwandten in Malaysia untergebracht. In Kuala Lumpur besitzt die Familie eine Immobilie nahe der indonesischen Botschaft.
Nazaruddin ist allerdings nur einer der Beklagten im spektakulären Fall, indem namhafte Politiker involviert sind. Das Urteil wird am 20. April 2012 erwartet. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Verurteilung Nazaruddins bei einer Haftstrafe von sieben Jahren und eine Geldbuße in der Höhe von 300 Millionen Rp.