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Grasberg-Mine – Umweltverschmutzung und niedrigste Förderkosten der Welt in einem armen Land

Grasberg-Mine
Wussten Sie, dass die Grasberg-Mine mit Sitz in Westneuguinea, genauer gesagt, in Papua, eines der größten Gold- und Kupferbergwerke der Welt ist? Der Bergbauprozess in dieser Mine wird jedoch wesentlich erschwert, da es sich bei dieser Mine um die höchste der Welt handelt. Die Produktion konnte in den letzten Jahren jedoch wesentlich besser umgesetzt werden. Dies hat man der modernen Ausrüstung zu verdanken. Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte in diesem Ratgeber!

Grasberg-Mine, eine der schmutzigsten Minen der Welt

Die Maschinen der Mine stehen still, ist auch kein Wunder, denn die Grasberg-Mine ist nicht nur die größte Mine der Welt, sondern sicherlich auch die schmutzigste. Als der Abbau von Kupfer und Gold noch in vollem Gange war wurden täglich etwa 1200 Tonnen Kupfer gefördert. Eine gigantische Menge, doch der Abbau fand ein jähes Ende. Es gab ein Unglück, denn ein Tunnel stürzte ohne Vorwarnung ein und begrub 28 Bergleute unter sich. Jedoch war dies noch nicht alles, denn kaum hatten die Menschen dieses Unglück verkraftet, starb ein Lastwagenfahrer, ebenfalls in der Mine.

Die Gewerkschaft machte sich Gedanken, ob die Unfälle nun zunehmen würden oder es bei diesen beiden Vorfällen bleiben würde. Letztendlich stand der Entschluss fest, das Bergwerk musste geschlossen werden. Es verloren alle 24000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Der Betreiber der Mine, Freeport McMoran musste sich der Lage hingeben und die Untersuchungen abwarten. Diese sollten etwa zwei Monate andauern, doch in dieser Zeit fiel der Aktienkurs und das Unternehmen Freeport machte große Verluste.

Wussten Sie, dass Grasberg jeden Tag ohne Förderung einen Verlust in Höhe von 4 Millionen Dollar zu verzeichnen hat. Da in der Mine nicht mehr geförderten werden konnte, stiegen die Kupferkosten enorm an. Reserven gab es keine und Freeport musste umdenken.

Umwelt- und Sozialauswirkungen in Grasberg

Indonesien zählt vorrangig zu den Ländern, die reich an Bodenschätzen sind. Sicherlich ist die Grasberg-Mine in Indonesien bekannt für ihren Reichtum, aber sie macht dem Land auch sehr schwer zu schaffen, da Umweltschäden ein großes Problem sind. Die Flüsse werden täglich mit Tonnen an giftigem Abraum verseucht.

Gerade Kupfer ist dafür bekannt, dass es sehr viele im Wasser lebende Tiere schädigen kann. Die Kiemenatmung von Fischen wird erheblich beeinträchtigt und diese verenden qualvoll. Freeport sieht die Befürchtungen der Umweltbehörde noch mehr Flussläufe zu verunreinigen als unbegründet an. Es wäre lediglich ein Flusslauf von 128 km betroffen und eine recht geringe Fläche, die nur 450 m² umfassen würde.

Grasberg Goldmine in Indonesien

Grasberg Goldmine in Indonesien – Raubbau der Natur

Das Hauptumweltproblem stellt neben dem Abraum saurer Haldenabfluss dar. Das Problem ist, dass vorhandener Schwefel zur Schwefelsäure oxidiert und sich das Wasser durch diesen Vorgang türkis färbt.

  • Der Zugang nach Papua ist nicht mehr ohne weiteres möglich, da die Regierung ihre Sicherheitsvorschriften erheblich verschärft hat.
  • Freeport hat angegeben, dass das Unternehmen in Zukunft unterschiedliche Möglichkeiten zur Rehabilitation ins Auge fasst.
  • Investoren und Finanzierer des Bergbauunternehmens müssen in Zukunft unabhängige Umweltprüfungen veranlassen, bevor sie in den Bergbau investieren können.
  • Mitarbeiter, Kinder, wie es in Indonesien üblich ist, dürfen keine gesundheitsschädigende, körperliche Arbeit mehr verrichten.

Der Grasberg-Komplex eine Bereicherung für Indonesien oder ein Wagnis?

Im Jahr 1967 startete der Ausbau der Mine in der Provinz Papua. Ein erster Vertrag kam zwischen Freeport und General Mohamed Suharto zustande. Zu Anfang wurde in dem Tagebau lediglich Kupfer abgebaut. Freeport arbeitete auf zahlreichen unterschiedlichen Ländereien, doch diese gehörten dem Unternehmen eigentlich nicht. Sie wurden der Bevölkerung enteignet. Ende 1980 entdeckte man plötzlich Gold in der Nähe der Kupfermine. Wie kann es anders sein, schnell sicherte sich das Unternehmen die Rechte an dem Abbau.

Der Grasberg-Komplex befindet sich in einer Höhe von etwa 4000 Metern. Das Gebiet, welches sich hier befindet, wurde ohne Nachsicht zerstört. Der Profit stand hier im Vordergrund. Die Bevölkerung jedoch litt erheblich unter der Mine, denn das Gebiet, wo sich diese fortan befand, war von größter religiöser Bedeutung. Freeport beschäftigte hauptsächlich Kinder in ihrem Bergbau, die zu Hungerlöhnen arbeiten mussten. Das Unternehmen hingegen machte täglich sehr hohen Profit.

Im Jahr 2010 lag die Kupferproduktion bei 780.000 Tonnen und die Goldproduktion bei 55,5 Tonnen. Der Umsatz lag alleine in diesem Jahr bei 6,3 Mrd. US-Dollar. Hiervon mussten lediglich 1,7 Mrd. US-Dollar an Steuern gezahlt werden.

Zusammenfassung

Die Grasberg-Mine verschaffte den Indonesiern nicht nur Arbeitsplätze, sondern sie war zudem für zahlreiche Umweltschäden verantwortlich. Die Mine musste aufgrund von Unfällen geschlossen werden und die Regierung verlangte eine Verbesserung der Umwelt- und Arbeitsbedingungen. Mittlerweile darf das Gebiet, wo sich die Mine befindet nur noch beschränkt betreten werden.

Quellen und weiterführende Links

Artikelbild: Attribution Alfindra Primaldhi, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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