Visionsreich zeichnet der Gouverneur, Fauzi Bowo, ein traumhaftes Bildnis für den künftigen Fremdenverkehr und damit der Wirtschaft für das wunderschöne Urlaubs-Traumziel Jakarta: Nicht nur ein Tiefseehafen befindet sich in der Vision – auch ein schwimmender Flughafen soll auf repräsentative Weise seine Gäste willkommen heißen. Letztlich wird damit aber vor allem den ökologischen Anforderungen Rechnung getragen. Und dies nur innerhalb eines sehr langfristigen Zeitrahmens, welcher erst der Folgegeneration aktuelle Relevanz verleihen wird – im vermutlichen Idealfall.
Nach dem Besuch einer Ausstellung im Zusammenhang der städtischen Probleme Australiens gibt Fauzi Bowo seine Strategien für die Ökologie und generelle Zukunft Jakartas bekannt. Er blieb in der Entwicklung von Lösungsansätzen seiner Heimat nicht untätig, sondern entwarf doch sehr konkrete und überzeugende Gegenstrategien – dies allerdings nur unter dem Blickwinkel eines sehr langfristigen Prozesses.
Erhöhung des Meeresspiegels und Bodensenkung im Norden
In Erwartung eines immer höher werdenden Meeresspiegels und einer Absenkung des Landes im Norden ist freilich die Problematik eine ganz besondere Herausforderung für die Entscheidungsträger. Die Behebung der Ursachen befindet außerhalb des Möglichen für Jakarta – also müssen Wege gefunden werden, um damit zu leben.
Der Hafen von Tanjung Priok könnte langfristig in einen internationalen Hafen übergehen, der als Basis Regionen um die „Thousand Islands“ zurückgewinnen kann. Dazu ist natürlich ein sehr langer Zeitrahmen notwendig. Das nächste Problem betrifft zudem die Forderungen nach einem neuen Flughafen: Der „Soekarno-Hatta“, der bestehende Flughafen, ist ständig überfüllt und es wird bereits nach passendem Raum für einen neuen oder weiteren Flughafen Ausschau gehalten. Fauzi Bowo spekuliert dabei ebenfalls auf eine Insel der „Thousand Islands“, um mit einem „schwimmenden Flughafen“ beide Problemstellungen zugleich zu meistern.
Die Demonstration seiner Vorstellungen erfolgte im Rahmen der Eröffnung einer kostenlosen Ausstellung im „Pacific Place Mall“, im Süden Jakartas, welche von der australischen Regierung unterstützt wird und noch bis 24. April 2012 besichtigt werden kann. Dort werden die australischen Probleme behandelt und von einer Vereinigung an Architekten Lösungsansätze präsentiert. Fauzi Bowo ist sich darüber bewusst, dass man die Sachlage nicht gänzlich vergleichen kann, sondern spezifische Modifikationen vorzunehmen hat.
Die „urbanen Herausforderungen“ aber sind in aller Welt dieselben: Ein Anwachsen der Bevölkerungszahlen stünde begrenzten Mitteln gegenüber, womit eine adäquate Begegnung der Nachfrage nicht minder schwierig wird, als der Erfüllung von Umweltauflagen. Seine innovative Auseinandersetzung mit Fragen der Zukunft ist nicht nur zu begrüßen, sondern zeugt von hohem Verantwortungsbewusstsein insbesondere für das indonesische Volk der Zukunft.