Dennoch sind die Einwohner Lomboks überwiegend sehr arm, die Menschen leben in einfachen Hütten, schlafen teilweise auf dem Boden. Nachts wird es trotz der Lage in den Tropen empfindlich kalt und so werden gerade die Kinder immer wieder krank, denn natürlich sind die Hütten nicht beheizbar.
Geld lässt sich mit Fischen und ein wenig Landwirtschaft verdienen, mit viel Glück im Tourismus. Aber diese Stellen sind rar und ohne Ausbildung inklusive Englischkenntnissen kaum zu ergattern. So reicht das Durchschnittsgehalt einer Familie auf Lombok oft nur knapp zum überleben.
Darunter leiden speziell die Kinder. Ohne Hilfe haben sie kaum eine Chance sich zu entwickeln oder gar eine höhere Schule zu besuchen und ohne Schulabschluss ist eine Ausbildung und damit der Ausweg aus der misslichen Situation oft unerreichbar.
Das Sternenland
Zum Glück gibt es Menschen wie Nadja Groelly und ihren Lebensgefährten Günter Michels die sich den Menschen dort annehmen. In Mühevoller Arbeit haben sie in den letzten Jahren einen Ort geschaffen, an dem den Kindern der umliegenden Dörfer dabei geholfen wird, sich selbst zu helfen.
Angefangen hat es mit einem Kinderlesezirkel, den die beiden in ihrem Haus in Kerandangan (West-Lombok) einrichteten. Sie begannen mit den Kindern aus dem Dorf zu spielen, zu lernen und zu basteln.
Das fand so großen Anklang, dass ihre Terrasse schließlich ständig von viel zu vielen Kindern bevölkert war, eine Lösung musste her. Im Januar 2010 war es dann geschafft.
Dank zahlreicher Spender bzw. Landpaten konnte ein Grundstück erworben werden und der Platz für das Sternenland war geschaffen. Freilich war das erst der Anfang, denn nun musste gebaut werden.
Der erste Spatenstich erfolgte am 03. März 2010 und zunächst wurden die überdachte Plattform Berugak fertiggestellt und der Wasserturm installiert.
Das erste Haus folgte bald und konnte schon im Juni bezogen werden. Heute befindet sich darin die Bibliothek und der Unterricht findet dort statt. Da die Deutsche Botschaft das Material für ein zweites Haus sponserte, konnten die Räume schnell erweitert werden und seit November 2010 ist der Neubau fertig. Mit den Toiletten, einer Lehrküche und weiteren Schulungsräumen.
Das Angebot findet großen Anklang, mittlerweile kommen 120 Kinder regelmäßig ins Sternenland. Es wird vorgelesen, die Kinder können sich Bücher ausleihen, denn auf Lombok gibt es keine Schulbibliotheken.
Zudem finden Koch- und Nähkurse statt, es gibt Indonesisch-, Englisch- und Musikunterricht, Kurse in Kunst und Design, Gemeinschaftsspiele und vieles mehr.
Alles Dinge, die weder die Eltern der Kinder noch die Schule leisten können, die aber immens wichtig für eine erfolgreiche Entwicklung sind. Denn nicht selten lassen sich aus den Interessen und Stärken der Kinder berufliche Ziele für das spätere Leben ableiten.
Zudem arbeitet der Verein daran, den älteren Mädchen eine Berufsausbildung zu finanzieren, denn nur so haben sie später die Möglichkeit auf eigenen Beinen zu stehen und vielleicht Arbeit im Tourismus zu finden.
Auch Mikrokredite sollen vergeben werden um den Menschen den Einstieg in eine Selbständigkeit zu ermöglichen.
Zuletzt wurde ein rein durch Spenden finanzierter Kleinbus angeschafft, der es den Kindern weiter entfernt liegender Dörfer ermöglicht, ebenfalls das Sternenland zu besuchen.
Was man tun kann
So ein Projekt schreit natürlich nach Unterstützung und da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Zum einen werden immer Sachspenden gesucht, um sie für die Kinder nach Lombok zu schicken. Da der Transport von Deutschland nach Lombok aber unglaublich teuer ist, ein 31,5 kg Paket kostet 115 €, werden viele Sachspenden gleich in Deutschland auf Basaren verkauft und der Erlös kommt dann dem Sternenland zugute.
Das ist letzten Endes effektiver, da das horrende Porto entfällt. Was genau gesucht wird, erfahren Sie auf der Website des Vereins.
Für die Dinge, die dennoch nach Lombok transportiert werden müssen, werden immer wieder Mitnahmemöglichkeiten gesucht. Wer also noch Platz im Koffer hat, der darf sich gerne melden.
Der Verein „Stern-für-Lombok e. V.“ ist zu finden unter: www.stern-fuer-lombok.de
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Stern-für-Lombok e. V.
Natürlich sind auch Geldspenden jederzeit willkommen, diese werden komplett für die Arbeit vor Ort genutzt, denn alle Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich und die Verwaltungskosten sind sehr gering. Zudem ist der Verein als gemeinnützig anerkannt, die Spenden können also steuerlich geltend gemacht werden. Gerade für Unternehmen ein nicht ganz unwichtiger Anreiz.