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Mythos Auswandern

Buchcover von Mythos Auswandern

Mythos Auswandern von Torsten J. Koerting, 
Books on Demand

Go Hard or Go Home! Der Untertitel lässt es ja schon vermuten, das Buch geht das Thema Auswandern eher kritisch an. Wir alle kennen sie, die ganzen Soaps im Fernsehen, die von oft etwas dümmlich wirkenden Auswanderern handeln die auf ganzer Linie scheitern.

Sie gehen in ein völlig unbekanntes Land, ohne Sprachkenntnisse, ohne Geld, ohne Konzept. Wer von Deutschland nach Österreich umzieht, der mag das auf diese Weise noch halbwegs bewerkstelligen. Wer aber nach Bali geht, oder nach Australien, in die USA oder Kanada, der wird auf diese Weise ganz sicher scheitern.

Euphorie und tolle Träume hatten diese Menschen sicherlich alle, aber es gehört noch etwas mehr dazu. Eine solide Planung fängt schon damit an, sich die Gründe für das geplante Auswandern nach Bali oder sonstwo hin ehrlich vor Augen zu führen. Sind diese Gründe solide oder basieren sie auf Träumerei? Ist die Situation im Zielland wirklich besser als in Deutschland? Oder hat man sich von drei Wochen Urlaub blenden lassen?

Wer beispielsweise nur wegen der undurchschaubaren Bürokratie in Deutschland flüchten will, der wird sich auf Bali mehr als wundern. Die Bürokratie ist da nämlich noch viel schlimmer und noch dazu in einer anderen Sprache.

Wer vor den mangelnden Jobchancen flieht, der wird auf Bali mit noch schlechteren Chancen konfrontiert, wer hier mit den Nachbarn nicht klar kommt, schafft das im Ausland auch nicht. Mit etwas Glück versteht er im Ausland halt nicht, was über ihn gelästert wird.

Bibliographische Angaben:

Torsten J. Koerting: Mythos Auswandern
Books on Demand, 2009, 108 Seiten
Format 18,8 x 12 x 1 cm
ISBN-10: 3839122899
ISBN-13: 9783839122891


So hangelt sich das Buch Schritt für Schritt durch den Planungsprozess eines internationalen Ortswechsels und demontiert Stück für Stück alle unrealistischen Erwartungen und Träumereien. Zurück bleibt objektive Nüchternheit, eine gute Basis das Thema Auswandern noch einmal zu überdenken und auf sichere Beine zu stellen.

Hat man das geschafft, steht dem Umzug nichts mehr im Wege, außer vielleicht monatelanger Papierkrieg mit den Einwanderungsbehörden des Ziellandes, aber das ist ein Thema für andere Bücher.
 

Buchcover von Mythos Auswandern

Mythos Auswandern

Sarkastisch, zynisch und nicht ohne ironischen Unterton blickt der Autor in seinem Buch auf die Dinge, an die Auswanderungswillige in ihrem gefühlten Heimatüberdruss und überschwänglicher Auswandereuphorie nicht gedacht hatten
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Fazit

Das Buch möchte ganz sicher niemanden vom Auswandern abbringen. Ganz im Gegenteil, der Autor hat es ja selbst getan. Aber es hilft doch dabei, die Aktion nicht all zu blauäugig anzugehen und einige Dinge zu bedenken die ansonsten vielleicht nicht bedacht worden wären. Sarkastisch, zynisch und nicht ohne ironischen Unterton blickt der Autor in seinem Buch auf die Dinge, an die Auswanderungswillige in ihrem gefühlten Heimatüberdruss und überschwänglicher Auswandereuphorie nicht gedacht hatten. Für all diejenigen unter uns, die nur mal eben auswandern wollen, weil es ihnen hier gerade nicht gefällt, wirkt das Buch absolut ernüchternd. Für alle, die ihre Auswanderung aber solide durchdacht und geplant haben, ist es eine Stärkung ihrer Ziele und eine wertvolle Hilfe. Ob es nun nach Bali geht oder an irgendein anderes Ziel dieses Planeten spielt dann keine Rolle mehr.

Autor

Torsten J. Koerting hat selbst einige Auswandererfahrung gemacht, er lebte etliche Jahre in den USA und in Australien. Heute besitzt er die deutsche und die australische Staatsbürgerschaft und freut sich, wieder einmal in Deutschland zu sein, wo er das knusprige Bauernbrot aus der Bäckerei um die Ecke genießt.

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