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Wayang Stil

Der Wayang Stil ist der Mal- und Zeichenstil der die Malerei Balis und die Arbeit der Sangging bis Heute prägt. Dieser Stil zeichnet sich aus durch seine fortlaufende Darstellung von Handlungen, Personen und Geschichten.

Die Gesichter der teilhabenden Menschen, Götter oder Dämonen sind stets im Dreiviertelprofil gezeichnet, beide Augen sind sichtbar, Schultern und Brust sind dem Betrachter zugewandt.

Beine und Füße sind jedoch abgespreizt und suggerieren eine Bewegung. Mit dieser Art der Darstellung konnten kleine Bilder ebenso erstellt werden wie ganze Geschichten aus der hindu-javanischen Dichtungs- und Sagenwelt.

Zwei Darstellungsformen haben sich dabei besonders herauskristallisiert, ein Tuch mit etwa 30cm Breite und bis zu mehreren Metern Länge, das Ider-Ider und ein breites, eher rechteckiges Tuch, das Langsé. Wobei genauso häufig Holzvertäfelungen oder andere Flächen bemalt wurden.

Ein besonders schönes Beispiel für eine bemalte Deckenvertäfelung findet sich in der Gerichtshalle Kerta Gosa in Klungkung. Auf diese Art und Weise können gut längere Geschichten dargestellt werden, deren Szenen fast in der Form moderner Comics hintereinander angeordnet werden. So lassen sich die Geschichten fast wie eine Zeitung lesen.

Eine weitere Kunstform sind die astrologischen Kalender, die Palalintangan, die auf Stoff oder Rindenbastpapier gemalt werden. Die Herstellung eines ider-ider, eines langsé oder eines palalintangan ist dabei reine Handarbeit und recht komplex, auch wenn die Trägerstoffe dazu nicht mehr handgewebt sind, sondern aus der Fabrik kommen.

Nachdem sich der Künstler von einem Priester einen günstigen Zeitpunkt für seine Arbeit hat geben lassen, wird das Stück Stoff auf die gewünschte Größe zugeschnitten, gewaschen und mit einer Mischung aus Kleister und Reismehl gestärkt. Nach dem Trocknen wird das Tuch glatt gestrichen und poliert, bis eine faltenfreie Leinwand entsteht.

Mit Holzkohle skizziert der Sangging nun erste Umrisse und schafft sich so ein Grundgerüst auf das er aufbauen kann. Steht die Grundteilung, werden die Linien mit einer Feder sauber nachgezogen.

Weitere Infos:

Malerei auf Bali


Nun wird mit Farbe das eigentliche Bild gemalt. Traditionell kommen dazu Naturfarben zur Anwendung, da diese aber nur noch schwer in guter Qualität zu bekommen sind, steigen manche Künstler mittlerweile auf Acrylfarben um.

Die traditionellen Farben sind Weiß (putih), Schwarz (mangsi), Zinnoberrot (Kèncu), Blau (nīla) und Gelb (atal). Diese werden zur Verarbeitung fein zerrieben, mit Fischleim und Kalk vermengt und kommen als Paste zum Einsatz. Die Handlung erstellt der Maler dabei komplett aus dem Kopf heraus, ohne dass er eine Vorlage benutzen müsste.

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