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Auswandern nach Bali?

alte Fähre in Padang Bai, Bali

Modernes Auswandern erfordert heutzutage Flugzeuge und keine Boote dieser Art mehr

Das Thema Auswandern ist in Deutschland nach wie vor groß in Mode. Glaubt man dem Fernsehen mit seinen Auswanderersendungen, müssten ganze Trecks über die deutschen Grenzen ins gelobte Land ziehen.

Nimmt man die Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zur Hand, bestätigt sich diese Vermutung sogar, auch wenn die meisten Auswanderer sich nicht mit dem Pferdewagen sondern dem Flugzeug oder einfach mit dem Auto auf den Weg machen.

2010 wanderten 141.000 Deutsche aus, was in Relation zur Einwohnerzahl Deutschlands gar nicht so wenig ist. Offenbar sind viele Deutsche unzufrieden und suchen woanders ihr Glück. Wobei Unzufriedenheit nicht immer ein guter Beweggrund ist, speziell das Auswandern nach Bali braucht schon handfestere Gründe um erfolgreich zu sein. Denn auf der Insel hat man nicht unbedingt darauf gewartet, einen Deutschen beschäftigen zu dürfen.

Wir haben zwar auch dort den Ruf der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, aber die deutschen Gehaltsvorstellungen und Ansprüche schrecken doch ab. Ausser in der Touristik finden sich auf Bali kaum Jobs für deutsche Auswanderer. Wer wegen der ausufernden Bürokratie in Deutschland nach Indonesien gehen möchte, der wird dort schnell lernen, dass Deutschlands Bürokratie vergleichsweise harmlos ist.

Zumindest sind die Dinge hier geregelt, man kann sich auf die Regelungen verlassen und man versteht sie. In Indonesien sieht das anders aus, ohne Sprachkenntnisse kommt man hier schon mal nicht weiter. Zudem sind viele Dinge regional (un-)geregelt und wenn der Beamte am Schalter keine Lust hat einem Ausländer zu helfen, hat man eben Pech gehabt.

Bestechungsversuche sind zwar an der Tagesordnung, als Fremder sollte man solche Versuche aber tunlichst unterlassen, möchte man nicht im Gefängnis landen. Hat man einen Beamten gefunden oder vielleicht gar Bekannte oder seinen Ehepartner auf Bali, müssen noch die Dokumente beschafft werden. Die natürlich in indonesischer Sprache vorliegen müssen, mit Englisch oder gar Deutsch kommt man nicht weit.

Man muss also vorher ein Übersetzungsbüro beauftragen, die Übersetzungen müssen natürlich beglaubigt sein. Hat man es geschafft eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, weil man entweder eine Einladung von einem indonesischen Arbeitgeber vorweisen kann oder mit einem Indonesier verheiratet ist, darf man dennoch nur ein Jahr bleiben und muss die Genehmigung (kitas) dann verlängern lassen.

Vergessen sollte man das nicht, die Behörden verstehen in solchen Dingen überhaupt keinen Spaß. Was selbstverständlich immer gern gesehen ist, ist eine Investition in die Wirtschaft Indonesiens. Wie überall auf der Welt gilt, wer Geld mitbringt ist jederzeit willkommen.

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