Während in Deutschland Schnee, Eis und bitterkalte Temperaturen toben, macht es sich so mancher Auswanderer und Langzeiturlauber auf fernen Inseln gemütlich. Bei rund 30 Grad das ganze Jahr über lockt auch Bali in den hiesigen, kalten Wintermonaten. Während der Regenzeit? Das mag jetzt so mancher ungläubiger Skeptiker fragen. Ja, denn auch zum Überwintern kann Bali besonders attraktiv sein. Mehrere tausende Auswanderer nach Bali in den letzten 15 Jahren können sich nicht irren. (Quelle: auswander-info)
Warm und feucht: Das Klima während der Wintermonate
Wenn Langzeiturlauber und Rentner gefragt werden, wo es sie im Winter hinzieht, sind die Deutschen Weltmeister im Reisen nach Teneriffa. Denn die Insel macht ihrem Beinamen „Insel des ewigen Frühlings“ alle Ehre. Für wen Teneriffa als Winterdomizil infrage kommt, der sollte auch Indonesien einmal genauer anschauen. Denn das Klima ist im Winter ähnlich: In beiden Zielen ist es warm mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad im Winter, das Meer lockt und die grüne Vegetation erfreut auch in der Winterzeit das Auge. Nichts ist von Schnee und Co zu sehen.
Ähnlich wie auf der spanischen Insel ist auch auf Bali keine Differenz zwischen den Jahreszeiten zu erkennen. Im Indischen Ozean gilt nur die Unterscheidung zwischen Trockenphase und Regenzeit. Zwischen Dezember und März herrschen auf der Insel feuchtere Einflüsse, die vom Monsun über das Land verteilt werden. Diese bringen eine hohe Luftfeuchtigkeit und Regen mit sich.
Sowohl auf Teneriffa als auch auf Bali beeinflussen die Berge das Klima und zweiteilen die Insel im Winter. Während im Süden Teneriffas auch im Winter fast immer die Sonne scheint, ist das Wetter im Norden meist vier bis fünf Grad kühler, ein dünner Wolkenfilm schützt die Vegetation vor Verbrennung und zwischen November und März gibt es auch hier deutlich mehr Regentage. Im Norden Teneriffas finden sich aufgrund dieses Klimas auch tropische Pflanzen.
Auch in Bali ist nicht jedes Winterwetter gleich, eine Gebirgskette im Zentrum der Insel sorgt für Unterschiede – der Regen bleibt an den Bergen hängen. So ist der Norden der Insel deutlich trockener und erhält rund 1000 Milliliter Niederschlag pro Jahr. Südbali bekommt mit 2000 Milliliter das Doppelte ab und vor allem in den Bergen wird es in der Regenzeit nass: 3000 Milliliter sind hier jährlich möglich. Wie viel Regen Ihr Überwinterungsort abbekommt, hängt auch von der Windrichtung ab. Generell regnet es jedoch mehr in den Bergen als an der Küste.
Winter auf Bali: Dauerhafter Regen, oder nicht?
Regenzeit bedeutet nicht, dass es stundenlang und den ganzen Tag regnet. Oft fallen die Niederschläge auf Bali in den Nachmittag und Abendstunden. Auch während der Regenzeit kann es häufige und lang anhaltende Trockenphasen geben. Wird es nass, bleibt es dennoch warm – auch der Regen hat eine angenehme Temperatur und ist längst nicht mit dem miesen, grauen Wetter im deutschen November zu vergleichen. Häufig gehen die heftigen Schauer so schnell, wie sie gekommen sind. Tagelanger Regen ist nicht ständig zu erwarten, auf Bali gilt eher: kurz aber heftig. Nach einem Schauer sind nicht selten wunderbare Wolkenformationen am Himmel zu beobachten, bevor die Sonne wieder zum Vorschein kommt.
Das ist auch beim Überwintern auf Teneriffa zu erleben. Auf der spanischen Insel fallen die Regengüsse im Winter oft sehr heftig (Quelle: Ferienhausagentur Stefan Flach), aber kurz aus und schon nur wenige Stunden später kann wieder perfektes Strandwetter herrschen – Sonnenschein inklusive. Auch hier sind faszinierende Wolkenformationen zu sehen. Vom Passatwind verursacht kann im Winter die Wolkendecke bis zu 500 Meter dick werden.
Weihnachten, Silvester und Co – So erleben Sie es auf Bali!
Das ganzjährige warme Klima lässt daher so manche ans Überwintern trotz Regenzeit auf Bali nachdenken. Während es auf Teneriffa „Feliz Navidad“ heißt, wird auf Bali ohne Tanne, Glühwein und vor allem Schnee gefeiert. Lediglich in Hotels und Urlaubseinrichtungen findet der Winterflüchtling kitschig dekorierte Weihnachtsbäume und die übliche musikalische Begleitung.
Im warmen tropischen Klima gibt es auf Bali jedoch auch eigene Bräuche. Die kleine christliche Gemeinde feiert im Dezember unter dem Einfluss des Hinduismus, denn 92,4 Prozent der Inselbewohner gehören dieser Religion an. Rund 1,4 Prozent sind Christen. Auch ihre Kirchen werden geschmückt – mit Bambus, Janur und Ornamenten aus Stroh. Balinesische Christen tragen traditionelle Kleidung.
Auf eins muss der Winterflüchtling auf Bali jedoch im Gegensatz zu Deutschland nicht verzichten: auf den alljährlichen Stau und die verstopften Straßen zu Weihnachten. Denn auch die Balinesen besuchen Familie und Bekannte über die Feiertage. Auch Feuerwerk gibt es zu Silvester auf Bali: Mit vielen anderen Menschen kann man beispielsweise in den Städten wie Kuta oder Seminyak feiern. Wer es ruhiger mag, für den wird Silvester am Strand ein tolles Erlebnis sein – wie beispielsweise in Ulu.
Neugierig geworden? Dann sollte der Winterreise nach Bali nichts im Wege stehen. Es gibt Flüge von mehreren Städten Deutschlands auch im Winter wie Berlin, Frankfurt und Hamburg. Über die Einreisebestimmungen nach Indonesien informiert das Auswärtige Amt ausführlich. Aber nicht vergessen: In den Koffer gehört zwar auch die Regenjacke, aber Flip-Flops und Bikini werden Ihnen auf Bali im Winter ebenso gute Dienste leisten. In diesem Sinnen: „buen viaje“!
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