Die Deutschen gelten weltweit als zuverlässig und pünktlich, deshalb warten sämtliche Länder dieser Erde nur darauf, endlich auf die guten Eigenschaften eines Deutschen Angestellten zurückgreifen zu dürfen und zahlen nahezu jedes Gehalt.
Wer so denkt, der hat auf Bali schon verloren, bevor er zu Ende gedacht hat. Niemand schätzt sich hier glücklich, einen Deutschen beschäftigen zu dürfen. Deutsche Angestellte sind nämlich viel zu teuer und viel zu unflexibel. Zum Gehalt kommt schließlich noch der ganze Aufwand des Umzugs, der Visabeschaffung etc. Dann kennt sich der Ausländer noch lange nicht vor Ort aus und gehobene bis luxuriöse Ansprüche an die Unterkunft stellt er auch noch.
Man muss also schon etwas können, das ein Balinese, ein Indonesier oder ein wesentlich näher wohnender Australier nicht kann. Ist das der Fall, findet sich natürlich auch auf der Insel ein Job und wer einen Job hat, der kann auch dort leben. Vorausgesetzt er verdient genug.
Vom Tellerwäscher zum Millionär können Sie in Asien übrigens vergessen, denn dort bekommen Sie als Europäer erst gar keinen Tellerwäscherjob und die Millionäre werden alles daran setzen, dass gerade Sie keiner werden. Aber zweiteres ist Zuhause auch nicht anders. Sind sie schon Millionär ist das alles natürlich kein Problem, Geld sieht man in Indonesien genauso gerne wie überall auf der Welt, auch als Rentner ist man gerne willkommen.
Ist die erste Hürde geschafft, kann man sofort die großen Vorteile der Insel Bali genießen. Die tollen persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten etwa, die man hat wenn man das enge Deutschland verlässt. In Deutschland tummeln sich nämlich 230 Einwohner pro Quadratkilometer, da wundert es natürlich nicht, wenn man sich etwas eingeengt fühlt.
Sollte das der Auswanderungsgrund sein, vergisst man Bali als Ziel besser schnell wieder, denn hier sind es fast 700 Menschen pro Quadratkilometer. Man darf niemals vergessen, Bali ist in Asien und Asien ist nicht unbedingt für wenig Menschen bekannt. In diesem Fall bietet sich möglicherweise Australien an, dort sind es nämlich nur 2,7 Einwohner pro Quadratkilometer.
Aber es gibt ja noch andere Gründe auszuwandern, die ausufernde Bürokratie in Deutschland beispielsweise. Die ist definitiv heftig, aber sie hat den Vorteil, dass man zum einen die Sprache versteht und zum anderen wirklich alles nachvollziehbar reguliert ist, auch wenn es kompliziert anmutet.
In Indonesien kann das ganz anders aussehen. Denn erstens gibt es dort mindestens genauso viel Bürokratie wenn nicht sogar mehr, zweitens versteht man die Sprache nicht und drittens hat man dort nicht unbedingt auf Sie gewartet. Hat der Beamte am Schalter gerade keine Lust, haben Sie das Nachsehen. Oder Sie bestechen ihn, aber das ist prinzipiell nicht ratsam und kann schnell sehr teuer werden.
Aber das Wetter auf Bali ist besser als in Deutschland. OK, das kann man gelten lassen, wenn man es verträgt. Aber das muss jeder für sich selbst herausfinden.