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Verhalten auf Bali – Bali Knigge

Jedes Land, jede Kultur hat so ihre Besonderheiten im Umgang miteinander. Bali bildet da keine Ausnahme, als asiatisches Land mit einer so komplexen Kultur wie die indonesische Insel, erscheint der richtige Umgang miteinander deutlich schwieriger als in einem anderen europäischen Land.

Weitere Infos:

Die Verhaltensregeln für ganz Indonesien und die anderen Inseln finden Sie in der Übersicht zum Verhalten in Indonesien


Damit Sie zumindest die größten Fettnäpfchen vermeiden, folgend ein paar wichtige Hinweise speziell für Bali. Der erste gilt eigentlich für jedes Land, mit Höflichkeit kommt man weiter.

Tritt man als Tourist nicht wie ein Elefant im Porzellanladen auf, sondern versucht sich so zu benehmen wie man das auch angesichts der heimischen Nachbarn täte, kann schon gar nicht mehr so viel passieren. Die Balinesen sind sehr freundlich und aufgeschlossen, besonders zu älteren Menschen und Kindern. Oft werden Sie angesprochen indem man Sie einfach irgend etwas fragt. Machen Sie ruhig mit bei diesem Smalltalk. Ein paar Indonesischkenntnisse können dabei nicht schaden, sind aber nicht zwingend notwendig.

Niemand wird gezwungen spezielle Verhaltensregeln zu beachten, insbesondere Touristen wird vieles verziehen. Möchten Sie aber Land und vor allem Leute kennen lernen und nicht unangenehm auffallen, gilt es ein paar Dinge zu beachten.

Allgemeines für Bali

Geben und nehmen Sie Dinge immer mit der rechten Hand, nie mit der linken. Denn die linke Hand gilt als unrein. Zeigen Sie nicht mit dem Finger auf Menschen, das könnte als Herausforderung verstanden werden. Wenn sie unbedingt auf etwas zeigen müssen, verwenden Sie den Daumen der rechten Hand. Ebenfalls kann es als Aggression angesehen werden, wenn Sie mit den Händen in der Hüfte oder den Taschen dastehen. Berühren Sie nicht die Köpfe der Einheimischen, auch nicht der Kinder. Der Kopf ist der heiligste Ort der Menschen, den man sich ungern berühren lässt.

Stehen Sie nicht neben Sitzenden, wenn Sie an einer am Boden sitzenden Person vorbeigehen müssen, entschuldigen Sie sich (Maaf oder Sorry). Setzen Sie sich niemals so hin, dass Ihre Fußsohlen auf andere Menschen zeigen, das gilt als Beleidigung oder zumindest als unhöflich.

Befinden Sie sich in einer Gesellschaft in der Erfrischungen gereicht werden, warten Sie bis man Sie explizit dazu einlädt zuzugreifen. Die Einheimischen lassen sich mehrmals bitten. Nehmen Sie erst Platz, wenn Sie dazu aufgefordert werden, wer wann wo sitzt hat auf Bali große soziale Bedeutung. Nicht dass Sie sich versehentlich zum Ehrengast machen obwohl sie keiner sind.

Emotionen, besonders dann wenn sie in der Öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht werden, sind generell in asiatischen Ländern tabu. So auch auf Bali. Vermeiden Sie es, in der Öffentlichkeit durch emotionales Verhalten aufzufallen, mit einem freundlichen Lächeln kommt man auch auf Bali weiter als mit Wut und Zorn.

Fangen Sie an zu brüllen oder zu schreien, verlieren Sie ihr Gesicht und damit den Respekt der Einheimischen. Gerade im Umgang mit Behörden sollten Sie stets ruhig und höflich bleiben, wenn Sie gerade nicht weiterkommen, kommen Sie eben später noch einmal. „Pelan-pelan“, was soviel wie „Ruhe-Ruhe“ bedeutet ist das Motto der Insel Bali.

Man grüßt sich auf Bali, egal ob man sich kennt oder nicht. Wobei es nicht unbedingt der Handschlag sein muss, ein freundliches Nicken genügt bei unbekannten Personen bereits. Intimitäten sind auf Bali und dem Rest Indonesiens in der Öffentlichkeit tabu. Es kann allerdings sein, dass Sie oft gleichgeschlechtliche Personen sehen, die sich an den Händen halten. Dies ist ein Zeichen von Freundschaft und nicht etwa von Homosexualität.

Tempel und heilige Stätten

Beim Betreten der zahlreichen Tempelanlagen sind einige Dinge zu beachten, egal ob als Einheimischer oder als Besucher, ob in Touristenzentren oder im Hinterland.

Ein Sarong, ein Rock aus einer Stoffbahn, muss beim Betreten der Tempel getragen werden. Das gilt auch für Männer, was für den Europäer ungewohnt erscheinen mag, auf Bali aber ganz normal ist. Besitzen Sie selber keinen Sarong, kann dieser bei touristisch erschlossenen Tempelanlagen meist gemietet werden. Ansonsten sind sie auf den Märkten nicht all zu teuer und ein nettes Souvenir.

Es gibt einige Tabuzustände (sebel) in denen Sie einen Tempel grundsätzlich nicht betreten dürfen. Das sind die Menstruation, das Vorhandensein offener Wunden, geistige oder psychische Krankheit oder Trauerzustand.

Essen darf ebenfalls nicht mit in den Tempel gebracht werden, ausser den Opfergaben natürlich, Mauern oder Schreine dürfen nicht erklommen werden. Bevor Sie einen Innenhof betreten oder fotografieren fragen Sie einen der Tempelwächter ob das in Ordnung ist. Falls nicht, halten Sie sich daran!

Laufen Sie nicht vor oder hinter Betenden oder Priestern herum die gerade eine Zeremonie abhalten. Berühren Sie keine Opfergaben. In einer katholischen Kirche kommt auch niemand auf die Idee, während des Gottesdienstes um den Altar herumzulaufen, den Priester zu fotografieren oder die verwendeten Gegenstände zu berühren.

Nehmen Sie sich vor den oft in Tempeln lebenden Affenherden in Acht, diese haben es auf Sonnenbrillen und Schmuck abgesehen. Sollte Ihnen einmal etwas abhanden kommen, wenden Sie sich ruhig an einen Einheimischen, gegen ein kleines Trinkgeld sind die meisten sehr hilfsbereit, sie kennen das Problem. Auf Bali besteht ein hohes Risiko bezüglich der Tollwut, mehr dazu siehe hier … >> Betreten Sie eine Moschee, ziehen Sie vorher die Schuhe aus, Frauen müssen ihren Kopf mit einem Schal bedecken.

Fotografieren und Filmen

Balinesen mögen es nicht, wie auch die meisten Europäer, einfach so fotografiert zu werden. Es empfiehlt sich, vorher um Erlaubnis zu fragen. Ebenso kann das Fotografieren in Tempelanlagen verboten sein, Fragen Sie also vorher ob Sie dürfen. Manchmal wird ein kleines Trinkgeld fällig.

Kleidung

Auf Bali ist das Klima tropisch und feucht, luftige Kleidung ist also angesagt. Mit Ausnahme der höheren Bergregionen. Dort kann es schon mal empfindlich kalt werden.

In den Urlaubsgebieten und den meisten Hotels ist legere Freizeitkleidung durchaus akzeptiert, all zu freizügiges Auftreten kann die Menschen auf Bali aber verärgern. Ein wenig Taktgefühl ist angebracht. Je nach Hotel kann schon mal elegantere Kleidung angesagt sein, besuchen Sie Behörden oder Ämter sollten Sie sich etwas konservativer kleiden. Für Männer lange Hosen, langarmige Hemden, geschlossene Schuhe und Socken, für Frauen knielange Kleider oder Röcke, bedeckte Oberarme und Schuhe.

Außerhalb der Gebiete des Massentourismus ist konservative Kleidung ein Zeichen von Höflichkeit. Ebenso sollte lange Kleidung bei Tempelbesuchen selbstverständlich sein. Zeigen Sie sich am Strand nie „Oben ohne“, da das illegal ist und hohe Strafen nach sich zieht. Außerhalb des Strandes ist Badekleidung nicht erwünscht.

Handel und Händler

Die Preise auf Bali sind nicht fest sondern verhandelbar, mit Ausnahme gehobener Läden in den Städten (harga pas). Also sollten Sie auch verhandeln, allerdings werden Sie als reicher Ausländer niemals den gleichen Preis bekommen wie die Einheimischen. Auch hier gilt, mit Höflichkeit kommt man weiter.

Gründe für einen Preisnachlass gibt es viele, angefangen mit dem gewöhnlichen Mengenrabatt über den Sonderpreis am frühen Morgen oder späten Abend bis hin zu den verrücktesten Fantasiegründen. Je besser und kreativer Sie handeln, desto mehr Achtung wird der Verkäufer vor Ihnen haben. Handeln Sie aber nur, wenn Sie wirklich kaufen möchten.

Da die Balinesen hauptsächlich vom Tourismus leben, werden Sie ständig aufgefordert irgend etwas zu kaufen, ein Restaurant zu betreten, oder eine Fahrt irgendwohin zu buchen. Werden Sie von einem Straßenhändler oder Transportunternehmer (mit welchem Transportmittel auch immer) angesprochen, lehnen Sie einfach höflich ab, wenn Sie seine Dienstleistung nicht in Anspruch nehmen möchten.

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