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Testbericht Garmin GPSMap 62st

Die Insel Bali bietet neben Sonne, Strand und Meer auch unglaublich viele Möglichkeiten zu wandern. Sowohl in den Tälern zwischen saftig grünen Reisterrassen und undurchdringlich erscheinendem Dschungel als auch auf die imposanten Vulkane, bis über 3000 Meter Höhe.

Testbericht Garmin GPSMap 62st

Das Garmin GPSMap 62st

Als Tourist wird man solche Touren meist mit einem Führer unternehmen, aber man kann natürlich auch auf eigene Faust losziehen. Mit Ausnahme des Nationalparks und einiger Vulkane die als heilig gelten natürlich. Wer sich nicht verlaufen und auch versteckte Tempel und Wasserfälle sicher finden möchte, der nutzt dazu ein GPS-Gerät. Da die Auswahl dieser Geräte unglaublich groß ist, hat sich die Redaktion von Sunda Spirit aufgemacht, Geräte getestet und eine passende Empfehlung erarbeitet.

Ein GPS das derzeit besonders von sich reden macht ist das Garmin GPSmap 62st oder 62s. Wobei das 62st den gleichen Funktionsumfang besitzt wie das 62s, nur mit einer zusätzlich installierten Europakarte. Die bringt auf Bali freilich nichts, da man das Gerät aber sicher auch Zuhause nutzt, macht sie natürlich Sinn.

Aber nun zum Gerät selber. Das erste was auffällt, sind die Tasten unter dem Display. In Zeiten von Touchscreens an allen Ecken und Enden ein durchaus ungewohnter Anblick. Der hat aber seinen Sinn, denn das Gerät besitzt tatsächlich ein ganz normales Display und wird über Tasten bedient. Das ist nicht etwa ein Rückschritt, sondern besonders in rauem Gelände ein großer Vorteil. Jeder der schon einmal versucht hat, ein Touchscreen in einem wackeligen Schlauchboot beim Rafting zu bedienen wird das verstehen können.

Zudem stehen die Touchscreendisplays alle in dem Ruf, recht kontrastarm zu sein. Bei der tropentypisch hohen Sonneneinstrahlung auf Bali und der damit verbundenen Helligkeit tagsüber lässt sich ein kontrastarmes Display schlecht oder gar nicht ablesen. Das Display des Garmin GPSMap 62 ist hingegen auch bei direktem Sonnenlicht noch gut lesbar. Hinzu kommt, dass es auf Bali, speziell in der Regenzeit, sehr häufig und dann auch sehr stark regnet. Bei Wanderungen wird man sein GPS also öfter einmal in einer wasserdichten Plastikhülle mitführen. Dann ist die Bedienung über ein Tastenfeld deutlich leichter, ein Touchscreen durch eine Plastikfolie zu bedienen ist eher schwierig.
 


Testbericht Garmin GPSMap 62st

Garmin GPSMap 62st

Der Umgang mit dem Garmin GPSMap 62 macht viel Spaß, die Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung intuitiv und der Funktionsumfang ist größer als die meisten User es jemals benötigen werden

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Wer an IPhone und Android Smartphones gewöhnt ist, wird sich zwar erst wieder in die Tastenbedienung über die acht Tasten und die zentrale Wippe einarbeiten müssen, erkennt dann aber schnell den Vorteil in manchen Situationen. Garmin ist mit diesem Konzept also schon auf dem richtigen Weg und spricht damit die Zielgruppe an, die ein GPS auch tatsächlich im rauen Outdooreinsatz verwenden möchten. Das Aussehen des Garmin GPSmap 62st lehnt sich an seinen Vorgänger, das GPSMap CSX 60 an, mit robustem Gehäuse und oben angebrachter Quad-Helix Antenne. Der erste Eindruck ist sehr gut, das Gerät vermittelt eine gewisse Robustheit. Das dürfte an der vergleichsweise großen Bauform liegen, an der griffigen Gummierung der Außenhülle und am relativ hohen Gewicht von 265gr. inkl. Akkus.

Nimmt man das Gehäuse etwas fester in die Hand, stellt man ein leichtes Knarzen fest. Dieses scheint aber keine Auswirkungen auf die Funktionen oder die Dichtigkeit des Gerätes zu haben. Ein Schönheitsfehler ist es aber allemal. Da besteht noch etwas Nachbesserungsbedarf. Das Display ist mit 4,1 x 5,6 cm etwas größer aus beim Vorgänger, aber kleiner als bei manchen Touchscreenmodellen. Es besitzt eine Auflösung von 160 x 240 Pixel und 65.000 darstellbare Farben. Ab Werk haben die Geräte bis zu 1,7 GB Speicher und die Varianten 62s und 62st haben einen microSD Kartensteckplatz im Batteriefach. Es ist Platz für 2.000 Wegpunkte, 200 Routen, 200 Tracks und 5.000 Geocaches.

Weitere Infos:

Website von Garmin


Ebenfalls an Bord sind ein 3-Achsen-Kompass und ein barometrischer Höhenmesser. Die kompletten technischen Daten finden sich auf der Website von Garmin.

Auf der Geräterückseite befinden sich Anschlüsse für USB und externe MCX-Antenne, abgedichtet von einer Gummikappe. Das Batteriefach ist ebenfalls mit einer Dichtlippe versehen, im eher feuchten Klima von Bali ist das ein größer Pluspunkt. Die Stromversorgung erfolgt über ganz normale Mignon Batterien (AA), welche auch auf Bali an jeder Ecke zu bekommen sind. Die Menüführung ist sehr übersichtlich gestaltet und das trotz des großen Funktionsumfanges. Die wichtigsten Einstellungen lassen sich problemlos intuitiv vornehmen. Die Tastenbelegung ist sehr intelligent gelöst und lässt sich über frei wählbare Shortcuts individuell anpassen.

Zudem können Nutzerprofile angelegt werden, so dass man sowohl beim Wandern als auch beim Geocaching oder auf See immer die Funktionen griffbereit hat, die man gerade braucht. Zudem lassen sich in der Karte weitere frei definierbare Felder einblenden mit jeweils den Angaben die man gerade braucht. Für den Einsteiger oder denjenigen der das Gerät nur selten in die Hand nimmt, kann der Funktionsumfang allerdings auch etwas erschlagend wirken. Die Empfangsqualität des Garmin GPSMap 62 wird allgemein als schlechter bewertet als die des Vorgängers. Dies liegt wohl an einem anderen Chipsatz der für das neue Modell verwendet wird, böse Zungen behaupten, Garmin hätte eine billigere Variante gewählt um die Produktionskosten zu senken. Gerade in der Outdoornavigation lassen sich auch tatsächlich einige Schwachstellen erkennen. Die Auswertung der Signale ist nicht ganz so präzise wie man sich das von einem Geräte dieser Klasse erwarten würde.

Teilweise ergeben sich bei getrackten Routen unschöne Abweichungen. Das ist natürlich enttäuschend, allerdings ist die Empfangsleistung dennoch als insgesamt gut zu bezeichnen Lediglich im direkten vergleich mit dem Vorgänger kann das Gerät nicht bestehen. Es besteht natürlich die Chance, dass Garmin bei künftigen Firmwareupgrades noch etwas mehr aus dem Chipsatz herausholt. Für den Einsatz bei normalen Wanderungen ist die Genauigkeit natürlich ausreichend, zumindest hat sich beim Gerätetest keiner verlaufen. Sehr gut ist allerdings, dass das Gerät nach dem Einschalten recht schnell die aktuelle Position findet. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls ein klein wenig enttäuschend. Da das Gerät kein Touchscreen hat, sollte man doch eine recht lange Laufzeit erwarten, die liegt aber dennoch bei nur 20 Stunden. Natürlich abhängig von der Displaybeleuchtung, die aber bei hoher Sonneneinstrahlung auf Bali aber meist auf 100% steht.

Das Fazit des Gerätetests ist dennoch sehr gut. Zwar gibt es Minuspunkte durch das Knarzen des Gehäuses, die nicht ganz so tolle Genauigkeit und die Akkulaufzeit, aber insgesamt liegt das Gerät doch im oberen Bereich der guten Geräte. Der Umgang mit dem Garmin GPSMap 62 macht viel Spaß, die Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung intuitiv und der Funktionsumfang ist größer als die meisten User es jemals benötigen werden. Alles in allem ist das Gerät zum Wandern, Trekking oder Rafting uneingeschränkt zu empfehlen und natürlich uneingeschränkt Bali-tauglich.

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